Februar 2008

Der EA80-eBay-Irrsinn

Wohin es führt, wenn eBay-Preise beina­he irreale Aus­maße annehmen, kann man sehr gut hier und hier sehen. Zwei Sin­gles der von mir hoch verehrten und geschätzten EA80, nie reg­ulär veröf­fentlicht, son­dern als Geburt­stags­geschenk für Fre­unde gepresst und — der ursprünglichen Inten­tion fol­gend — ver­schenkt. Was jeman­den bewegt, für diese bei­den Sin­gles zusam­men über 700,- Euro auf den Tisch zu leg­en, wird mir ewig ein Rät­sel bleiben. Die (dig­i­tal­isierten) Titel sind in ein­schlägi­gen Kreisen längst im Umlauf (bei Inter­esse mailt mir ein­fach …), an der Musik kann es also nicht liegen. Zugegeben: Die Teile hat nicht jede/r, macht sich bes­timmt schick im Samm­ler­schrank. Den­noch: Eine der­art hohe Summe ist jen­seits von gut und böse, davon müssen andere Leute knapp zwei Monate leben …Schön und tre­f­fend fand ich diesen Beitrag (von ‚b.bengel‘)  im Forum auf der oben ver­link­ten Seite:

Die Haupt­sache ist doch zu wis­sen, dass EA80 solche Scheiben nicht (primär) raus­brin­gen, damit Sie irgend­wann ein­mal einen hohen Preis im Han­del erzie­len, son­dern es ein Aus­druck von Kreativ­ität, Eigen­willigkeit und Eigen­ständigkeit ist. Irgend­wo auch eine beson­dere Art der Kom­mu­nika­tion mit den Inter­essen­ten. Sie geben immer wieder etwas beson­deres, kleines, über­raschen­des. Etwas, das eigentlich nicht ver­mark­tungs­fähig ist (selb­st zusam­mengek­lebte CD‑R Papp­schachteln), was dann wiederum durch den Drang nach materiellem Besitz ad absur­dum geführt wird. Dieser Wider­spruch gefällt mir irgend­wie auch. Ich sehe es wie „gaer­win“, vor allem muss das Lied her, egal ob auf kar­ri­ertem Vinyl oder auf bedruck­ten Unter­ho­sen. Was zählt ist der eigene Bezug und auch die Erin­nerung. Witzig finde ich eben­so, dass es mit­tler­weile nahezu unmöglich ist, „alles“ von EA80 zu haben, da viele Veröf­fentlichun­gen per­sön­liche Noten erhal­ten und in einem Vari­anten­re­ich­tum erscheinen, die kein­er alleine hort­en kann. Das ist der Punk in EA80 und meine pri­vate Antwort darauf sind eigene Rar­itäten. EA80 sind offen­sichtlich auch das, was Du daraus machst. Sei selb­st kreativ, nimm Deinen mp3-play­er und Bootlege Dein per­sön­lich­es Konz­ert-High­light mit Selb­st­bau-Cov­er. Diese Erin­nerung nimmt Dir nie­mand. Eine Idee, die nicht zum Verkauf ste­ht. Ich hoffe, daß ich mich jet­zt nicht Strafebar gemacht habe ;-]]

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Suppenkaspars Paradise

Über­mor­gen back ich, heute brau ich und am Woch­enende koch ich mir ein Töpfchen aller­fe­in­ste Sol­jan­ka. Sol­jan­ka ist die weltbeste Suppe über­haupt, sie hockt ein­sam in ihrem Topf auf dem Thron und wirft abschätzige Blicke auf die Kartof­fel­suppe mit der Bronzemedaille und die Mohrrüben­suppe auf Platz 2.

Bis dahin: Gute Unter­hal­tung mit dem besten Koch der Welt!

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Willkommen in der Zukunft

Aus der Magde­burg­er Volksstimme von heute:

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Asch­er­sleben — Es war ein Bild, das an längst ver­gan­ge­nes Schlangeste­hen zu DDR-Zeit­en erin­nerte. In Zweier- und Dreier­rei­hen standen hun­derte Men­schen bis weit um die Hausecke in der Otto-Arndt-Straße in Asch­er­sleben (Sal­z­land­kreis). Ihr Ziel : ein Ter­min beim Arzt. Es war die erste Sprech­stunde von Auge­narzt Dr. Detlev Hoff­mann – einem 64-jähri­gen gebür­ti­gen Hal­lenser, der aus dem Ruh­e­s­tand in Hes­sen zurück in den Osten gekom­men war und sich gle­ich am ersten Arbeit­stag nicht vor Patien­ten ret­ten kon­nte. Ab 5 Uhr, drei Stun­den vor Sprech­stun­den­be­ginn, standen die Ersten an, bis zum Mon­tagabend blieb eine Schlange. “ Das habe ich mein ganzes Leben nicht erlebt „, sagte Hoff­mann, der selb­st die Pausen aus­fall­en ließ. Mehr als zwei Jahre musste Asch­er­sleben ohne einen Auge­narzt auskom­men, der auch Kassen­pa­tien­ten behan­delt. Im Herb­st 2007 ver­wies die Kassenärztliche Vere­ini­gung ( KV ) die Patien­ten zur ambu­lanten Behand­lung an die Uni­ver­sität­sklinik Halle. Auf Ini­tia­tive des Land­tagsab­ge­ord­neten Detlef Gürth ( CDU ) kon­nte Hoff­mann von KV und Stadt gewon­nen wer­den. In Sach­sen-Anhalt war die Zahl der Augenärzte inner­halb von zehn Jahren von 174 auf 154 gesunken. “ 14 Prozent sind bere­its älter als 60 Jahre, im Jahr 2011 wer­den es 32 Prozent sein „, so Dr. Michael Diestel­horst von der Kassenärztlichen Vere­ini­gung. Zurzeit gibt es Gespräche, wie der Man­gel in eben­falls beson­ders betrof­fe­nen Regio­nen wie Magde­burg, Hettst­edt und Zerb­st entspan­nt wer­den kann.

So sieht also unsere Zukun­ft aus: Mit Min­i­mal­rente in der Tasche beim Arzt Schlange ste­hen und auf dem Rück­weg im Pen­ny die Papri­ka tauschen. Ist das Weg­brechen von ele­mentaren Ver­sorgungsstruk­turen im ländlichen Raum das erste Zeichen der Selb­stau­flö­sung? Wer­den wir im Alter nur noch zu Wun­der­heil­ern gehen? Sollte ich mich als Wun­der­heil­er selb­ständig machen? Sehe ich apoka­lyp­tis­che Ten­den­zen, wo keine sind? Sollte ich den Grauen Pan­th­ern beitreten? Rein präven­tiv, was meint ihr?

Wir müssen Dry­land finden.

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