Die X‑Akten — Teil 2

Auf­grund des über­großen Inter­ess­es an grauen Bildern, und der schein­bar unstill­baren Sehn­sucht nach Infor­ma­tio­nen aus dem Nähkästchen, bin ich zu einem möglicher­weise fol­gen­schw­eren Entschluß gekom­men: Ich habe mich durchgerun­gen, weit­ere strengge­heime X‑Akten, die bish­er schein­bar zu Unrecht ein far­blos­es Dasein im Keller des Vergessens fris­teten, der Öffentlichkeit preiszugeben. Exk­lu­sive Doku­mente aus dem Innen­leben der Behörde; schock­ieren­des Mate­r­i­al, das das Blut in den Adern gefrieren läßt; einzi­gar­tige Zeug­nisse und Belege von unglaublichen Vorkomm­nis­sen! Ab heute heißt es wieder: Behaupten Sie nicht, Sie hät­ten nichts davon gewußt! Sie sind bere­it? Bitte klick­en Sie auf

Der furiose Start der Börde­be­hörde mit mehr als 2 Besuch­ern täglich, hat sich auch in Punk­to Fan­post bemerk­bar gemacht. Jede Woche geht min­destens ein Brief ein, der von kom­pe­ten­ten Chef­sekretärin­nen in Kit­telschürzen inhaltlich kom­pe­tent und typographisch opu­lent beant­wortet wird. Die Schreib­mas­chine ist eine Dauer­lei­h­gabe des Kul­turhis­torischen Muse­ums Magde­burg. Wir pla­nen die Umstel­lung auf ein mod­ernes Rechen­zen­trum in den näch­sten Monat­en, das hängt allerd­ings nicht zulet­zt von der Beteili­gung (und dem Bargeld) der Leser ab.

Eben jen­er ger­ade erwäh­nte Ansturm der zahlungskräfti­gen Bevölkerung ist auch dafür ver­ant­wortlich, das die Behörde seit neuestem gezwun­gen ist, Ein­trittskarten zu verkaufen. Die Nach­frage nach Lese- und Lausch­plätzen war ein­fach zu groß. Ein klein­er Tipp: Die unwesentlich teur­eren Logen­plätze sind durchge­hend beheizt, bein­hal­ten ein alko­hol­haltiges Freigetränk eigen­er Wahl sowie die Begrüßung per Hand­schlag durch unseren Haus­meis­ter. Außer­dem darf ger­aucht wer­den! Übri­gens: Rechtzeit­iges Kom­men sichert die besten Plätze! 

Das hät­ten sich diese Zus­pät­gekomme­nen mal bess­er hin­ter die Ohren geschrieben, denn: Die wie immer ausverkauften Plätze in der Börde­be­hörde sor­gen bei den Ent­täuscht­en für leb­hafte Diskus­sio­nen. Für die Frustierten ste­ht natür­lich pro­fes­sionelle psy­chol­o­gis­che Beratung bere­it. Ein trau­riges Bild.

Wenn drin ist, hat’s geschafft: Nach kurz­er Begrüßung und all­ge­meinem Hal­lo! startet eine der beliebtesten Ver­anstal­tun­gen in der Börde­be­hörde, die wöchentlich stat­tfind­ende Tombo­la. Die Haupt­preise der let­zten Woche waren 1 Glas Börde-Leber­wurst, 1 Sack Rotwurst, 1 form­schön­er Radioweck­er und ein fast neuw­er­tiges Mifa-Klapprad.

„Vor­wärts immer, rück­wärts nim­mer!“, dieser Satz gilt ohne Abstriche eben­so für die engagierten Mitar­beit­er der Börde­be­hörde. Hier Her­aus­ge­ber Torsten F. („Men­sch bleiben!“) mit einem Mitar­beit­er bei den ersten Tests für die zukün­ftige Erstel­lung eines Podcasts.

Mit dem Erfolg kom­men natür­lich auch die Schat­ten­seit­en des Ruhms: Dro­gen, schlechte Laune und — genau — Groupies. Mit Tapfer­keit und Anstand jedoch, hiel­ten die Mitar­beit­er bish­er fast jed­er Ver­suchung stand.

Soweit der zweite Ein­blick in die dunkel­sten Geheimnisse der Bördebehörde.
Teil eins liegt für die Nachzü­gler hier bereit.

Bleiben Sie uns gewogen!

3 Kommentare zu „Die X‑Akten — Teil 2“

  1. Vie­len Dank für Ihre let­ztens aus­ge­sproch­ene Ein­ladung, der ich natür­lich fol­gen musste und so in den Hochgenuss fes­tlich­er Akko­rdeon­klänge und feier­lichen Gesän­gen in ein­wand­freiem thüringis­chem Akzent gelangte.
    Für die Bere­it­stel­lung ihrer neuer­lichen tiefen Ein­blicke in das rege und abwech­slungsre­iche Behör­den­leben danke ich ergebenst!
    Ein wenig nei­d­voll blicke ich auf den Gewin­ner des wun­der­bar exquis­iten Mifa-Rades, ich fuhr bis vor kurzem noch Diamant 🙂

  2. Jule wäscht sich nie

    Boll­w­erk­er! Mein Herz mach auf, die Tür laß zu. Was ein liebevoll gestal­teter Beitrag, der mir sen­ti­man­tal melan­cholis­chem Pio­nier­mäd­chen die sozial­is­tisch strahlen­den Augen bewässert. Sei bebollert und bedankt für diesen lohnenswerten handw­erk­lich her­vor­ra­gen­den Beitrag zu meinem „Kampf dem Kap­i­tal­is­mus“ Leben im west­lichen Bildungsexil.

    Weit­er so und auch gerne anders. Hereingeschaut und mitgemacht!

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