Atlas der deutschen Alltagssprache

Guten Tag, Grüezi, Grüß Gott, Servus, Moin Moin und Hallo!

Seit mehreren Jahren nimmt die Behörde an ein­er jährlichen Umfrage zum regionalen Sprachge­brauch in den deutschsprachi­gen Län­dern  (Deutsch­land, Öster­re­ich, der Schweiz, Nordi­tal­ien, Liecht­en­stein und Ost­bel­gien) teil. Durchge­führt wird das Pro­jekt von der Philol­o­gisch-His­torischen Fakultät der Uni­ver­sität Augsburg.

Wozu das Ganze?

Lebendi­ge Sprachen wie das Deutsche befind­en sich in ständi­gem Wan­del. Mit dem Pro­jekt „Atlas zur deutschen All­t­agssprache“ soll zum einen die aktuelle Vielfalt des Deutschen erfasst und anschaulich auf Karten dargestellt wer­den. Durch den Ver­gle­ich der alten mit den entsprechen­den neuen Sprachkarten aus der gegen­wär­ti­gen Inter­neter­he­bung kön­nen zum anderen Verän­derun­gen des Sprachge­brauchs in den let­zten 30 Jahren nachvol­l­zo­gen wer­den. Die Dat­en schaf­fen damit die Grund­lage für Aus­sagen zur aktuellen Vari­a­tion wie auch zu Entwick­lung­s­ten­den­zen des Deutschen.

Wie wird erhoben?

Die ver­schiede­nen regionalen Vari­anten wer­den über Inter­ne­tum­fra­gen, also per indi­rek­ter Meth­ode, an fast 500 Ort­spunk­ten in Deutsch­land, Öster­re­ich, der deutschsprachi­gen Schweiz, Südtirol, Ost­bel­gien und Lux­em­burg erhoben. Dabei wird nicht nach der indi­vidu­ellen Gebrauchs­form der Inter­net­nutzer gefragt, son­dern nach dem „nor­malen ört­süblichen Sprachge­brauch“. In den Umfrage­for­mu­la­ren, die online zugänglich sind und auch online aus­ge­füllt wer­den, gibt es zu jed­er Frage sowohl vorgegebene Antwort­möglichkeit­en als auch ein Fre­i­t­ext-Feld, in dem weit­ere Angaben gemacht wer­den können.

Die Ergeb­nisse der Umfrage(n) wer­den nach regionaler Aufteilung sortiert. Das heißt, man kann beispiel­sweise erse­hen, wie der Putz- oder Scheuer­lap­pen in München („Put­zlumpen“), Ham­burg („Feudel“), oder Niederöster­re­ich („Boden­fet­zen“) genan­nt wird. Eben­so inter­es­sant ist vielle­icht, daß der Aus­druck „Kaff“ für ein abgele­genes Dorf auss­chließlich in der Region Magde­burg und in Teilen der Schweiz gebraucht wird. Woan­ders sagt man beispiel­sweise „Klein­kleck­ers­dorf“ (Großraum Ham­burg), „Hin­ter­tupfin­gen“ (Raum Stuttgart) oder „Puse­muck­el“ (Raum Köln) zur „Pam­pa“ (auch Köln).

Wer sich also nur ein kleines bißchen für regionalen Sprachge­brauch und inter­es­sante deutsche Worte inter­essiert, sollte der Philol­o­gisch-His­torischen Fakultät der Uni Augs­burg unbe­d­ingt mal einen Besuch abstat­ten und dabei am besten gle­ich selb­st an der aktuellen Umfrage teil­nehmen. Dann erfährt man z. B., das der Radier­gum­mi auch Ratze­fum­mel, Bürogum­mi, Ratsche­fum­mel oder Ratsch­er genan­nt wird.

Aktuelle Umfrage (Sech­ste Runde)

Atlas zur deutschen All­t­agssprache (Start­seite)

Ergeb­nisse der ersten fünf Run­den (links jew­eils das Wort auswählen)

Auf Wieder­se­hen, Adios, Servus und Tschüß! Wer nicht mit­macht, wird verk­loppt!

3 Kommentare zu „Atlas der deutschen Alltagssprache“

  1. „Eben­so inter­es­sant ist vielle­icht, daß der Aus­druck „Kaff“ für ein abgele­genes Dorf ausschließ­lich in der Region Magde­burg und in Teilen der Schweiz gebraucht wird.“ — halte ich fuer Unsinn; der Aus­druck ist sowohl in Hes­sen als auch im Ruhrge­bi­et weit verbreitet.

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