September 2011

Hier spricht Edgar Wallace

Heute, ab 20.15 Uhr ARTE ein­schal­ten! 20.15 Uhr: „Das Gasthaus an der Themse“; 21.45 Uhr: „Ger­man Grusel“ — Kul­tur­doku, 22.45 Uhr: „Der Zinker“. Let­zter­er in der deutschen Urfas­sung von 1931, die bis dato als ver­schollen galt und aus zwei gefun­de­nen Kopi­en rekon­stru­iert wurde.

In der Doku­men­ta­tion um 21.45 Uhr erzählen die Schaus­piel­er Joachim Fuchs­berg­er, Karin Dor und Karin Baal aus­führlich über ihre „Wal­lace-Ver­gan­gen­heit“. Neben Felix Wend­landt, dem Enkel des Erfol­gspro­duzen­ten Horst Wend­landt, kommt auch der Filmkom­pon­ist Peter Thomas zu Wort, der unter anderem das leg­endäre „Hal­lo, hier spricht Edgar Wal­lace …“ pro­duziert hat. Neben dem Filmwis­senschaftler Tim Bergfelder erk­lärt der Komik­er Oliv­er Kalkofe, der mit den „WiXXer“ ‑Fil­men die Wal­lace-Filme erfol­gre­ich par­o­dierte, mit viel Detailken­nt­nis, was aus heutiger Sicht das Beson­dere und Einzi­gar­tige an dieser Serie ist. Nach­dem sich der Autor Oliv­er Schwehm in der Doku­men­ta­tion „Win­netou darf nicht ster­ben“ (ARTE, 2007) mit dem Phänomen der deutschen West­ern beschäftigt hat­te, wen­det er sich mit „Ger­man Grusel“ der zweit­en großen Filmwelle des deutschen Kinos der 60er Jahre zu. (Text arte)

Ein­schal­ten!

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Noch Bacherl da, kein Brückerl mehr

Ein Bild, das zwölf Bände von Mey­ers Großem Kon­ver­sa­tions-Lexikon spricht. Ein Bild aus glück­licheren Tagen. Tagen der Wol­l­l­lust, der Ehrfurcht, des Erbar­mens und der Obses­sion. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Jawoll mein Schatz, es ist vor­bei. Ste­fano und Ste­fani lern­ten sich in einem Swinger-Club im thüringis­chen Dres­den ken­nen. Er sah sie an, während sie ihn ansah und er sah zur Tür. Bis sie zurück­sah, aber da sah er schon wieder ganz woan­ders hin. Sie trug die Regen­jacke ihres ost­friesis­chen Groß­vaters aus der Nähe von Heil­bronn. Mit ranzigem Robben­fett auf Hochglanz poliert. Er war vom Ges­tank angewidert aber gle­ichzeit­ig auch arm genug, um die Gele­gen­heit zu ergreifen. Außer­dem so arm, daß sein Hemd nur einen Knopf hat­te und dieser trug nun die Ver­ant­wor­tung. Die Demut baumelte in Form eines Deutschen Roten Kreuzes um seinen Hals. Sie ver­ließen den Club um kurz nach dreivier­tel elf und gin­gen händ­chen­hal­tend die Schön­hauser Allee bis nach Moskau. An ein­er Imbißbude direkt am Rhein schenk­te er ihr reinen Wein und ein Glas Sel­ters ein: Über jedes Bacherl führt a Brück­erl, nur über den tosenden Fluß unser­er Liebe nicht. Was fehlt, sind Pio­niere. Brück­en­bau­pi­oniere mit Panz­ern aus Sei­de. Mein Schatz, es ist vor­bei. Ich muß nun gehen. Ich heirate eine Stew­ardess aus Bratisla­va und fliege mir ihr auf die Eunuchen. Wie machen wir das mit dem Sorg­erecht? Sorge Dich nicht, lebe! Lebe aber lieber nicht zulang ohne Liebelei. Wo die Liebe hin­fällt, hat der Hass keinen Platz mehr. Friede sei mit euch, Brüder und Schwest­ern! Ich wei­he eine Glocke und klin­gele bei meinem Nach­barn. Ich frage ihn, ob er so fre­undlich wäre, mir mit einem Strauß Rosen auszuhelfen. Den schenke ich der Gemein­de­schwest­er oder ein­er hüb­schen Blon­dine, die in ihrer Freizeit Ado-Gar­di­nen (Die mit der Gold­kante!) mit­tels einem von einem por­tugiesis­chen Droschkenkutsch­er aus Paris geliehenen Plät­teisens zu Platzdeckchen umformt.

Gun­nar Roß,
nach Dik­tat ver­reist (Mentalko­r­rek­tur!)

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