Maidar City

Durch eine Frage in Quiz­du­ell bin ich auf das höchst inter­es­sante Pro­jekt Maid­ar City gestoßen. Maid­ar City, auch Maid­ar Eco City genan­nt, ist ein städte­baulich­es Pro­jekt ca. 30 km Luftlin­ie südlich der mon­golis­chen Haupt­stadt Ulaan­baatar gele­gen. Der Entwurf von Maid­ar City stammt vom Köl­ner Architek­ten Ste­fan Schmitz. Die Stadt soll nach ihrer Fer­tig­stel­lung 280.000 Ein­wohn­er beherber­gen. Das Pro­jekt soll dazu dienen, Ulaan­baatar zu ent­las­ten, das den Zus­trom der Nomaden nicht mehr bewälti­gen kann.

Ein zurzeit im Bau befind­lich­er zen­traler Kom­plex mit Bud­dhas­tat­ue – welche mit 54 Metern Fig­urhöhe größer sein wird als die New York­er Frei­heitsstat­ue – bildet den Mit­telpunkt der neuen Stadt, die nach hohen ökol­o­gis­chen Stan­dards geplant und nach deutschen Stan­dards zer­ti­fiziert wer­den soll.

Wichtig­ster Entwurf­s­gedanke ist die „Stadt der kurzen Wege“. Die Stadt, deren geplante Fläche 114 km² beträgt, wird als Ganzes in ver­schiedene Stadt­teile aufgeteilt sein, die jed­er für sich autonom als Stadt in der Stadt funk­tion­ieren. Die Verteilung der Funk­tio­nen und das Verkehrssys­tem sind so angelegt, dass auf den Gebrauch des pri­vat­en PKWs weit­ge­hend verzichtet wer­den kann. Die Hauptwege der Stadt sind die soge­nan­nten „urban arter­ies“ – Straßen, die auss­chließlich für Fußgänger, Rad­fahrer und öffentliche elek­tro­getriebene Verkehrsmit­tel gedacht sind. Sie verbinden die Zen­tren der einzel­nen Stadt­teile miteinan­der und sind kreuzungs­frei zu den Straßen des motorisierten Verkehrs angelegt. An den „urban arter­ies“ befind­en sich die wichtig­sten Ver­sorgung­sein­rich­tun­gen der Stadt, die max­i­mal 600 m von den Wohnge­bäu­den erre­ich­bar sind. Die Stadt­teile sind durch land­schaftlich gestal­tete Grün­bere­iche getren­nt, die für Freizei­tange­bote, Sport und Erhol­ung genutzt wer­den und im Gegen­satz zu den in ihrem Naturzu­s­tand belasse­nen charak­ter­is­tis­chen Hügeln und Bergkup­pen stehen.
Die Flächen südlich der Stadt wer­den ein­er land­wirtschaftlichen Nutzung zuge­führt, die sich im Laufe der Jahre nach Süden aus­dehnen und dem Vor­drin­gen der Wüste Gobi Ein­halt gebi­eten sollen. Diese Flächen dienen in erster Lin­ie zur Selb­stver­sorgung der neuen Stadt.

Kurzum, ein höchst inter­es­santes Pro­jekt, zu dem es auch eine sehr inter­es­sante Doku aus dem Jahr 2015 zu sehen gibt. Gute Unterhaltung!


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