80er

Jugendsünden (2)

Meine Abschlußprü­fung im Fach „Maschi­nen­schreiben“. 6718 Anschläge in 45 Minuten. Wie die Anschläge aus­gezählt wur­den, kann ich nicht mehr sagen. Ver­mut­lich wird’s aber von Hand passiert sein. 23 Fehler. Note 2. Die Fehlerdif­ferenz (21+1=23) erk­lärt sich fol­gen­der­maßen: Per­fide und demüti­gend wie das Sys­tem nun mal war ;-), mußten wir unsere Arbeit­en selb­st kor­rek­turlesen. Jed­er nicht ent­deck­te Fehler zählte dop­pelt und so wur­den aus 21 plus einem Fehler ins­ge­samt 23.

Klick!

Geschrieben wurde blind. Das heißt nicht, daß ich eine Augen­binde oder Son­nen­brille trug. Die elek­trische Schreib­mas­chine war über der Tas­tatur mit einem selb­st­gez­im­merten Holzkas­ten abgedeckt, so daß man die Hände qua­si ins Dun­kle steck­te. Der Lärm­pegel der Tip­perei war bei ca. 20 Prüflin­gen in einem vielle­icht 30 m2 großen Raum übri­gens beträchtlich.

Das Berufs­bild des Schrift­set­zers (heute: Medi­engestal­ter) hat sich in den let­zten 20 Jahren kom­plett gewan­delt, aber die Schnelltip­perei kommt mir immer noch sehr zugute. Das Mantra eines jeden Schnellschreibers lautet übri­gens asdf jklö, denn das ist die Aus­gangspo­si­tion der 8 Fin­ger. Der rechte Dau­men liegt dabei auf der Leer­taste, während der linke prak­tisch seinen Dauerurlaub im FDGB-Heim (heute: Heart’s Fear Hos­tel) verbringt.

Falls jemand den ganzen Text lesen möchte, den gibt’s hier (1, 2).

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Jugendsünden (1)

Als ich heute nach der Bedi­enungsan­leitung für einen Sat-Receiv­er suchte, fand ich etwas viel Besseres. Näm­lich gesam­melte Unter­la­gen aus mein­er früh­esten Sturm- und Drang‑, respek­tive Beruf­szeit. Hier eine schöne Per­le zum Ein­stieg, so ich mich traue, fol­gt noch mehr…

Klick­en zum Lesen

Ich habe keine Ahnung, worum es sich bei der „Buch­staben­zäh­lerta­belle“ handelt(e). Und falls unsere lieben west­deutschen Ver­wandten Leser nicht wis­sen, was das Neuer­erwe­sen war, das erläutert Wikipedia ganz tre­f­fend.

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Leuchtreklame in der DDR

Mitte Sep­tem­ber erscheint im Ver­lag Das Neue Berlin der Bild­band Plas­te und Elaste — Leuchtreklame in der DDR. Das Buch gewährt einen großar­ti­gen Ein­blick in die beina­he ins Vergessene ger­atene Kun­st der Lichtwer­bung. Hier gibt’s ein paar Einblicke:

Wenn es Nacht wurde in der DDR, war es nicht nur dunkel — mancherorts erstrahlten in bun­ten Neon­let­tern Wer­be­botschaften. Nicht nur das einzelne Pro­dukt, son­dern die volk­seigene Indus­trie als solche wurde gepriesen oder Losun­gen in Bild und Buch­staben geban­nt: Auf der Auto­bahn leuchtete dem Aut­o­fahrer »Plas­te und Elaste aus Schkopau« ent­ge­gen, »Mehr lesen, wis­sen, kön­nen« stand am Gebäude des Kom­mis­sions- und Großbuch­han­dels, »Tra­di­tion und Fortschritt für mod­ernes Wohnen« am Möbelkom­bi­nat. Goethes »Mein Leipzig lob ich mir« grüßte die Besuch­er der Mess­es­tadt, »Trink Mar­gonwass­er, prick­el­nd frisch« wurde den Dres­d­nern emp­fohlen, blub­bernde Zier­fis­che lock­ten in die Zoohand­lung in der Frank­furter Allee. Nach 1990 ging das Licht aus. Leuchtreklame, not­falls in Einzel­buch­staben, wurde zum begehrten Samm­ler­ob­jekt, manche fand sog­ar den Weg ins Muse­um. In diesem Bild­band sind die schön­sten und orig­inell­sten Leuchtrekla­men von einst abge­bildet. Noch ein­mal erstrahlen sie in ihrem unverkennbaren Design. (Aus dem Amazon-Promotext)

Der Bild­band hat 128 Seit­en und kostet 14,95 EUR. Hier der Link zum Buch bei Ama­zon.

Alle Fotos © Ver­lag Das Neue Berlin

Weit­er­führende Links:
Leuchtreklame in Leipzig
Neon­pracht auf grauen Mauern (Zeit Online, 1999)

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