Grußwort zum Tag der Deutschen Einheit
Manchmal hilft nur fremdschämen. Als ich heute mit meinem Pferdefuhrwerk auf der Bundesstraße 245 zwischen Hakenstedt und Haldensleben die Ortsdurchfahrt Bebertal passierte, sah ich am Fenster eines Hauses eine riesige DDR-Fahne flattern. Am Tag der Deutschen Einheit wollte der Fahnenverantwortliche wohl ein deutliches Zeichen setzen, ein Zeichen aus der und für die Vergangenheit. Dummerweise hatte ich gerade heute meine Kamera nicht dabei, es wäre ein schönes Foto geworden.
Ich kann mich erinnern, die Fahne dort schon öfter gesehen zu haben. Wahrscheinlich holt der Hausbesitzer sie pünktlich jedes Jahr zum 3. (vielleicht auch zum 7.?) Oktober hervor und hisst das gute Stück an seiner Fassade. Es darf also eine gewisse Kontinuität angenommen werden; das Thema und das Statement scheinen ihm wichtig zu sein.
Wie auch immer, gäbe es weniger Betonköpfe auf beiden Seiten der Mauer, wären wir heute vielleicht schon ein Stück weiter. Auf der einen Seite die Frustrierten, Gescheiterten, Enttäuschten und Verbohrten; auf der anderen Seite die Kosten-/Nutzen-Analytiker, die Kosmopoliten und die Besitzstandswahrer.
Ohne den Tag der Deutschen Einheit irgendwie wichtig zu finden, bin ich froh, das die DDR Geschichte ist.
Passend zum heutigen Tag, ein kleines nostalgisches Relikt mit durchaus interessanten Blickwinkeln und Erinnerungen: „Die East Side-Story“ von elf99, die Geschichte vom Ende der DDR. Hier direkt als 10teilige Playlist, gute Unterhaltung.
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