Die Strafe

30 Jahre Die Strafe in Mönchengladbach (soll brennen)

Seit langer langer Zeit mal wieder ein Erleb­nis­bericht. Die Länge der Zeit ohne Erleb­nis­berichte erk­lärt sich dadurch, dass ich lange nicht mehr unter­wegs war. Nun aber war ich mal wieder mit den Jungs von PEPPONE unter­wegs, weshalb sich der Kreis an dieser Stelle schließt und der Erleb­nis­bericht beginnt:

Die Strafe haben gerufen, und wenn Die Strafe ruft, erscheint man gefäl­ligst. PEPPONE waren ein­ge­laden, die große Par­ty zum 30-jähri­gen Geburt­stag der „lustig­sten Düster­punkbands Deutsch­lands“ zu eröff­nen. Passender­weise find­et das Ganze auch noch am Vor­abend des 3. Okto­ber statt … Ost und West vere­int. For­mi­da­bel, wie die PEP­PONE-Jungs nun mal sind, holten sich mich zu diesem Ereig­nis und der lan­gen Fahrt nach Mönchenglad­bach sog­ar direkt zu Hause ab. Um 10.00 Uhr trudelt eine E‑Mail eines Rei­sev­er­anstal­ters in mein Post­fach. Die trägt allen Ern­stes den Betr­e­ff „So schön kön­nen hässliche Städte sein“ und lässt mich darüber räsonieren, ob diese E‑Mail vielle­icht ein Leit­bild für unsere Reise sein kön­nte. Dazu später mehr.

Neumün­ster muss wirk­lich übel sein.

Während ich weit­er darüber nach­denke, schellt bere­its die Glocke und die guten Buben von PEPPONE ste­hen zur Abhol­ung mein­er Per­son vor der Tür. Guten Tach, Hal­lo Hal­lo und auf geht die Reise. Marien­born passieren wir wider Erwarten ohne jede Kon­trolle, wir kön­nen unser Glück kaum fassen, den gold­e­nen West­en so schnell und prob­lem­los erre­icht zu haben.

Die 400 km lange Strecke zieht sich wie Kau­gum­mi und pünk­tlich zum Start der Bun­desli­ga-Über­tra­gung übergibt Tuba den Fahrerposten an seine Anke, damit auf der Rück­bank Fußball geschaut wer­den kann. For­t­an herrscht via Note­book und Blue­tooth-Box echte Sta­dion-Atmo­sphäre im Auto. Zum Glück gewin­nt der 1. FC Grün-Weiß Klein Ammensleben 1:0 gegen die Sport­fre­unde aus Regens­burg. Zum Glück, weil die gle­ichzeit­ige Nieder­lage Borus­sia Mönchenglad­bachs gegen TuS Wat­ten­scheid bestes Fut­ter für fortwährende Neck­ereien gegen die Gast­ge­ber von Die Strafe liefert. Fußball eben, ein weites Sport­feld, von dem ich keine Ahnung habe.

Ich bewun­dere Anke, die es schein­bar ohne große Mühen und gelassene Ner­ven schafft, uns in dieser Atmo­sphäre der fußbal­lerischen Aufge­heiztheit sich­er nach Mönchenglad­bach zu bugsieren.

Das Hotel find­en wir sofort und ohne Mühen, beim Check-In fällt mir auf, dass die Drehtür des Mer­cure Park­ho­tel defekt ist. Ich sin­niere inner­lich über den faulen­den, stink­enden Impe­ri­al­is­mus und merke, dass er ob der kaput­ten Tür tat­säch­lich kurz vor dem Nieder­gang steht.

Nach etwas Tam­tam bezüglich der Reservierun­gen klärt sich final alles und ich beziehe das mir zugedachte Einzelz­im­mer zur kurzen Ver­schnauf­pause, bevor es auch schon weit­er ins Pro­jekt 42 geht. Wir wer­den von den Her­ren der Die Strafe her­zlich begrüßt, erhal­ten eine kurze Ein­weisung in die Gegeben­heit­en und bauen unser Zeug auf.

Im Laufe der Sound­checks stellt sich her­aus, dass Denis Bass­box den Geist aufgegeben hat. Die Strafe holen rasch eine andere Box aus ihrem Prober­aum, was dem Bass­sound an diesem Abend wohl den Arsch rettet.

Wir bekom­men unseren UNGÜLTIG-Stem­pel, der uns zum freien Back­stage-Trinken berechtigt und uns vom hochkom­plex­en Verzehrkarten­sys­tem des Pro­jekt 42 ausschließt. 

Gegen 19 Uhr ist Ein­lass und tat­säch­lich hat sich schon einiges an Besucher­volk vor der Tür des Clubs ver­sam­melt. Wir allerd­ings beschließen erst­mal, etwas essen zu gehen und fall­en als 9‑Mann-Horde in einen nahegele­ge­nen Dön­er-Imbiß ein. Die Bedi­enung meis­tert den Ein­fall der Bar­baren sou­verän und Alexan­der Strafe schmeißt eine Runde Falafel und Dön­er für die ganze Bande. Danke! Das war ein­er der leck­er­sten Dön­er, die ich jemals ver­speisen durfte, das Fut­ter­niveau im West­en der Repub­lik ist mut­maßlich höher als an den Fleis­chfress­theken hierzu­lande. Während dem Essen disku­tieren wir mäßig engagiert über Body Sham­ing und freie Oberkör­p­er in der Öffentlichkeit, aber so richtig will sich nie­mand posi­tion­ieren. Sind wir zu alt für den Scheiß?

Es ist mit­tler­weile 20.30 Uhr und so langsam soll­ten wir uns mal wieder Rich­tung Club bewe­gen … was wir dann auch tun. Es geht qua­si direkt vom Imbiß auf die Bühne und nach kurzem Moti­va­tions-Pfef­fi leg­en PEPPONE auch sofort los.

Die Jungs sind super einge­spielt, es gibt viel mehr als nur höflichen Applaus und ich erlebe das bis­lang beste PEP­PONE-Konz­ert. Alle Hits dabei, kurz und knack­ig auf den Punkt, ohne unendlich­es Gelaber zwis­chen den Songs. Kartof­felfell bekommt einen „Glad­bach soll bren­nen!“-Part, das gefällt mir. Ein super Konz­ert und mit sehr viel Zus­pruch und Applaus für einen Sup­por­t­act, bra­vo! Das sehen die Jungs selb­st offen­bar auch so, denn es gibt über­all strahlende Gesichter.

Die Strafe übernehmen die Bühne und feuern gle­ich zu Beginn ein gewaltiges Hit-Feuer­w­erk ab. In beina­he kindlich­er Aufgeregth­eit wer­den Hits aus 30 Jahren Bandgeschichte wie Him­mel hil­ft nicht, Gießen oder natür­lich Strafe muß sein darge­boten. Auch der oblig­a­torische Hen­ry mit dem Spat­en darf selb­stver­ständlich nicht fehlen und erscheint während des Songs auch in per­sona auf der Bühne. Alexan­der reißt der Gurt der Bass­gi­tarre, das gle­iche passiert Nico bei seinem Gas­tauftritt. Nor­men PEPPONE ver­sucht als gel­ernte Pflegekraft den alten Her­ren auf der Bühne auszuhelfen, was nur kurz funk­tion­iert. Schlußendlich geht es mit Denis‘ Bass­gi­tarre weit­er. Nach nur 90 Minuten Die Strafe ist auch schon Schluß und es wird zur After­show­par­ty mit DJ Nico gerufen.

Ich vertreibe mir die Zeit am Merch und werde Zeuge mehrerer Plat­ten­preis­diskus­sio­nen: Wir haben die Friede Ast / Ader Steif-Trib­ute-Sin­gle dabei, die Micha vom Frei zum Abriß Kollek­tiv für uns geschnit­ten hat. Es gibt jew­eils 30 Exem­plare in ein­er ersten (Friede Ast) und zweit­en (Ader Steif) Auflage. 3 Songs auf 8″ Lathe Cut in trans­par­entem Vinyl, handge­basteltes Innen­cov­er, handge­bastelte Schutzhülle. Ein Haufen Arbeit für 20 €. Aber eini­gen Leuten ein­fach zu teuer. „Hätte ich mal weniger Bier getrunk­en… “ ja, hättest Du mal tun sollen. Dann hättest Du halb­nüchtern vielle­icht auch noch eine unge­fähre Vorstel­lung davon, wie viel Arbeit und Herzblut in dieser kleinen Sin­gle steckt. 

Am Merch lerne ich außer­dem Swen Bock ken­nen, dem ich schon lange mal die Mei­n­ung geigen wollte. Die Gele­gen­heit ist also gün­stig und kommt so schnell nicht wieder, weshalb ich Her­rn Bock frisch, froh und wohlge­mut mit großem Lob über­schütte und ihm offen­bare, dass ich seine Kolum­nen und seine Artikel auf duisburch.de sehr sehr gerne lese. Ich attestiere ihm noch einen Leucht­turm-Sta­tus in dun­klen Zeit­en wie den jet­zi­gen und bevor es völ­lig pein­lich für mich wird, ver­ab­schiede ich mich und wün­sche einen schö­nen Urlaub. Herr Bock hat übri­gens eine echte DDR-Mark an unserem Merch als Bezahlung hin­ter­lassen, eine Aktion die in ihrer messer­schar­fen Sym­bol­kraft mikromil­lime­ter­ge­nau auf der Klinge zwis­chen DREIST und GENIAL tanzt. Großar­tig. Genau­so großar­tig ist übri­gens seine Playlist aus der Hölle, unbe­d­ingt mal reinhören.

Um 2 Uhr fahre ich als einzig Nüchtern­er Denis‘ Auto auf den Hotel­park­platz und bleibe auch gle­ich da. Halb benom­men vor Müdigkeit, halb begeis­tert vom Konz­ert­flash nehme ich eine Dusche und schaue „Ein­er wird gewin­nen“ mit Hans-Joachim Kulenkampff auf Hes­sen 3. Der Rest der Bande feiert noch bis 4 Uhr morgens.

Am näch­sten Mor­gen tre­f­fen sich 75% unser­er Reiseg­ruppe bei Alexan­der Strafe zum Früh­stück, während Denis mich und 3 weit­ere Gäste aus Berlin schon in Rich­tung Heimat fährt. Wir sind alle ein bißchen durch und zuhause angekom­men, falle ich auf dem heimis­chen Sofa während der zweit­en Staffel Dark auf Net­flix in ein tiefes, dun­kles und müdes Loch und merke, wie anstren­gend die let­zten Wochen und Monate waren.

Mönchenglad­bach ist übri­gens eine sehr schöne, sehr grüne Stadt. Man nen­nt es nicht ohne Grund das Magde­burg des Westens.

Ein fein­er Abend mit tollen Men­schen und guter Musik … auf die näch­sten 30 Jahre Die Strafe!

Werft gerne auch einen Blick in die Galerie, dieses Mal sind die Bilder sog­ar kommentiert:

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30 Jahre Friede Ast — Eisen maß Frust

Es muß ein wohl sehr kalter Herb­st­tag gewe­sen sein, im Okto­ber des Jahres 1992, als sich drei junge Män­ner zum ersten Mal begeg­neten. Kai, Alexan­der und Torsten waren sich rasch sym­pa­thisch und die gemein­same Lei­den­schaft zur Musik mün­dete in die Grün­dung der Rock­gruppe Friede Ast.

In Mönchenglad­bach traf man sich, der kre­is­freien Großs­tadt tief im West­en der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land. Mönchenglad­bach ist die einzige Stadt der BRD mit zwei Haupt­bahn­höfen. Das kann Zufall sein, aber auch Sinnbild für die zwei Pole zwis­chen denen sich Friede Ast seit nun­mehr 30 Jahren bewegt: Da sind zum einen die Tragik, das Leid und die Düster­n­is – dun­kle Facetten des Daseins, welche die Gruppe in vie­len ihrer Lieder nur allzu tre­f­fend auf den Punkt bringt. Zum anderen sind dort aber auch der Humor, die Leichtigkeit, ja die Albern­heit, die im starken Kon­trast zur dun­klen Seite den Gegen­pol dazu bilden.

In diesem unau­flös­baren Wider­spruch lebt die Band, bezieht ihre fak­tis­che Kraft daraus und war immer auch Spiegel der sie umgeben­den Gesellschaft. So kön­nte man es mit Blick auf die Bun­desre­pub­lik über­tra­gen: Das Leid des bun­des­deutschen Pro­le­tari­ats, vom faulen­den Imper­al­is­mus entrechtet und geknebelt, aus­ge­spi­en und allein­ge­lassen. Gegenüber der Humor, als wichtiges Instru­ment im Kampf gegen die Unter­drück­er, als Moti­va­tor und Begleit­musik zur kom­menden Rev­o­lu­tion. Über mit­tler­weile 30 Jahre nahm Friede Ast viele Lieder auf und bestritt unzäh­lige Gast­spiel­reisen durch die Bun­desre­pub­lik und Wes­teu­ropa. Man gewann eine treue Anhänger­schaft, die der Gruppe bis zum heuti­gen Tage eng ver­bun­den ist.

Auch in die Deutsche Demokratis­che Repub­lik knüpfte man Kon­tak­te und so kommt es, dass auf diesem Ton­träger zwei ver­di­ente Volk­skun­stensem­bles der DDR antreten, um Friede Ast ihren ganz per­sön­lichen Trib­ut zu zollen.
Die Magde­burg­er New Wave („Neue Welle“)-Formation PEPPONE über­rascht mit ein­er key­board­lasti­gen Inter­pre­ta­tion der „Fremde“, während die eben­so aus der Stadt des Schw­er­maschi­nen­baus stam­menden BOITELS mit dem „Pes­simis­ten­lied“ sich ganz in der Tra­di­tion der sim­plen Rock­musik („One, two, three, four…“) bewe­gen. Abgerun­det wird diese Veröf­fentlichung durch eine Kol­lab­o­ra­tion aller Beteiligten in Form der Singe­gruppe KANTINE B ALL-STARS, die eine ungestüme Ver­sion der „Würmer“ zu Gehör bringt.
Getrof­fen hat man sich in den heili­gen Hallen des VEB Tonaufze­ich­nung Leipzig um unter der fachkundi­gen Regie des mehrfach aus­geze­ich­neten Tonin­ge­nieurs Jens „Niethose“ Hal­bauer die hier vor­liegen­den Lieder einzuspielen.

Für die Her­stel­lung zeich­nete das Schallplat­ten­schnit­tkom­bi­nat Frei zum Abriss Kollek­tiv ver­ant­wortlich. Gestal­tet wurde die vor Ihnen liegende Ton­träger­hülle durch Torsten Fre­itag vom VEB Licht­satz Magde­burg. Alle Beteiligten möcht­en ihren Beitrag zu diesem Ton­träger aus­drück­lich als Geschenk und Grat­u­la­tion an Friede Ast ver­standen wissen.

Was also bleibt? Es bleibt die Hoff­nung auf viele weit­ere Jahre Friede Ast und viele weit­ere Lieder aus der Welt zwis­chen den bei­den eingängs erwäh­n­ten Polen.

Euch, lieber Kai, lieber Alexan­der, lieber Torsten, grat­ulieren wir von ganzem Herzen zu eurem 30. Geburtstag!

Ihnen, liebe Hörerin, lieber Hör­er, wün­schen wir viel Freude mit dem vor­liegen­den Tonträger.

Eisen maß Frust!

Wolf-Rüdi­ger Rosengarten

fzak.bandcamp.com

peppone.bandcamp.com

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Am Ende jedes Tages

You say MERCHANDISE. It’s me say­ing Sou­venirs, Souvenirs!

Das Jahr 2020 kann in viel­erei Hin­sicht als Scheißhaufen der Geschichte beze­ich­net und von mir aus gerne heute noch im Mülleimer der schwieri­gen Jahre entsorgt wer­den. Meine Mut­ter spricht immer „Schalt­jahre sind schwierig, Junge.“ und sie hat recht behal­ten. Neben eini­gen per­sön­lichen Tur­bu­len­zen hat sich auch die Fer­tig­stel­lung des neuen PEPPONE-Albums „Beste Aus­sicht­en“ auf­grund von Corin­na und anderen Widrigkeit­en stark verzögert.

Gestern jedoch kon­nte nun endlich die Schallplat­ten­veröf­fentlichungs­feier (some call it Record Release Par­ty) ver­anstal­tet wer­den. Geladen wurde ins schöne X‑Sense-Tal nach Gutenswe­gen, auf­grund der Hygien­everord­nun­gen nicht als öffentliche Par­ty, son­dern nur auf per­sön­liche Ein­ladung. Dazu wurde ein Hygien­ekonzept erstellt und diverse Dinge organ­isiert und beachtet, so dass das fröh­liche Treiben geset­zeskon­form stat­tfind­en konnte.

Durch den Abend führte die bekan­nte rheinis­che Frohnatur Hans Hawaii. Hawaii gilt als der Hein­er Müller von Mal­lor­ca — ein großer Philosoph — weise, stre­it­bar und liebenswürdig. Eines sein­er Werke trug er auch selb­st vor, seine Abhand­lung zur Latrinis­chen Lehrkunde gehört mit­tler­weile zu den Klas­sik­ern der Lokuslyrik.

Live­musik gab es zunächst von KISTE, Dr. Dex­ter und Hi Teres­ka. Mit let­zt­ge­nan­nten verbindet PEPPONE eine langjährige (1997!) Fre­und­schaft, und so ließen sich die Her­ren nicht lumpen, und gaben ein Set ihrer größten Hits der let­zten 23 Jahre zum besten. Inklu­sive Raacke mit Jens am Micro und Tuba am Schlagzeug.

Anschließend die Gast­ge­ber des Abends: PEPPONE. Das Set war ein Quer­schnitt aller drei Alben, wobei die neuen Songs der erst wenige Minuten vor dem Auftritt eingetrof­fe­nen Plat­te har­monisch ins Gesamtkonzept passten. Ich kenne die neue Plat­te schon in- und auswendig, weshalb mein Urteil vol­lkom­men vor­ein­genom­men und total sub­jek­tiv ist: Kauft euch dieses Album, denn es ist sehr sehr sehr gut.

Zum Abschluß gab es noch ein paar Zugaben, gefol­gt vom großar­ti­gen let­zten Song samt Mehrgen­er­a­tio­nen­chor: Am Ende jedes Tages schlafen alle irgend­wann ein. Am Ende jedes Tages lassen wir uns nicht allein. Ein eben­so würdi­ger Album- wie Konz­ertab­schluß, der mich wirk­lich und wahrhaft b e r ü h r t hat. Ich liebe euch, Jungs.

Zum Abschluß spiel­ten die leg­endären Die Strafe einen gewohnt for­mi­da­blen Gig. Die Band eröffnete mit Schwarz­zone, Insid­ern vielle­icht auch von PEPPONE bekan­nt. 😉 Anson­sten gab es Hits, Hits und Hits am laufend­en Band. Die Strafe sind nicht nur in dieser Hin­sicht eine sichere Bank, son­dern auch aus­ge­sucht dufte Typen.

Der ein­gangs erwäh­nte Hans Hawaii übri­gens, weist ein paar inter­es­sante Ähn­lichkeit­en mit Kai Strafe auf; aber das kann natür­lich auch meinem Alko­holkon­sum geschuldet gewe­sen sein… Ich will hier keine neue Ver­schwörungs­the­o­rie begrün­den, werde der Sache aber nach­haltig auf den Grund gehen.

Faz­it: Toller Abend, tolle Leute, tolle neue Plat­te. Von den 99 num­merierten in klarem Vinyl sind allein gestern abend 30 verkauft wor­den, ich würde mich also ran­hal­ten oder mit der reg­ulären schwarzen Ver­sion Vor­lieb nehmen… Die Num­merierung ist übri­gens von mir selb­st vorgenom­men, danke Rob, danke Jens! Ich weiß, dass ihr mich wenig­stens tem­porär für einen bek­loppten Nerd hal­tet … aber hey, das bin ich auch! 😀

Es wur­den Fotos gemacht:

Hier noch mehr Fotos von Imme, her­zlichen Dank dafür!

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Auf der Elbe mit Die Strafe & Peppone

 

Der 2. Novem­ber 2019, 14.00 Uhr. In der Börde reg­net es. In Magde­burg hinge­gen Kaiser­wet­ter, also auf zur Elb­tour mit Die Strafe und Pep­pone, der zweit­en Aus­gabe nach der Tour 2016. Am Park­platz tre­f­fen meine Gat­tin und ich auf André von Gri­zou, den ich sofort erkenne und begrüße; sel­biger hat allerd­ings große Schwierigkeit­en, mich irgend­wo zuzuord­nen. Was kein Wun­der ist, gelte ich doch seit Jahren als Phantom.

Am Schiff angekom­men, begrüßen uns und die anderen wartenden Gäste Die fabel­haften Buck­au Boys mit min­i­mal-instru­men­tierten Gassen­hauern (hier im Video!) von Anfang des vor­let­zten Jahrhun­derts und See­mannsliedern. Das ver­leit­et sog­ar etliche Pas­san­ten zum Ste­hen­bleiben und Zuhören. Punkt 15.00 Uhr öff­nen Die Strafe und Pep­pone den Zugang zum Schiff und begrüßen jeden Gast mit Hand­schlag oder her­zlich­er Umar­mung. Das hat Stil, das hat Würde, da fühlt man sich doch gle­ich so richtig willkommen.

Am Anfang wird Fußball geglotzt, weil der FCM zeit­gle­ich mit der Boot­s­tour sein Lokalder­by gegen den HFC aus­trägt. Das inter­essiert mich per­sön­lich seit jeher nur min­i­malst, den­noch sei erwäh­nt, dass der FCM mit 1:0 gewon­nen hat. Die Lein­wand kann also eingerollt wer­den und der gute Denis sorgt für Hin­ter­grund­musik, während sich Bands und Pub­likum bei ein, zwei Gläsern war­men Wassers in Stim­mung bringen.

Pep­pone begin­nen gegen 16.00 Uhr mit dem ersten Teil ihres Konz­ertes und nach anfänglich­er Ver­hal­tenheit wird es vor der Bühne prop­pen­voll und der Stim­mungspegel steigt auf ein Niveau, höher als das der Elbe selb­st. Zugaben­wün­sche wer­den mit Ver­weis auf den zweit­en Teil des Konz­ertes rig­oros abgeschmettert. Über­rascht hat mich, wie gut die neuen Songs bere­its beim Pub­likum angekom­men. Da freue ich mich schon sehr auf LP3, welche, so alles gut­ge­ht, im Früh­jahr auf dem Major Label erscheinen wird.

Anschließend Die Strafe. Die Band ist wie gewohnt ein Garant für mitreißende Konz­erte. Ich kenne keine weit­ere Band, bei der der Gegen­satz zwis­chen, ähm, kul­turpes­simistis­chen Tex­ten und humor­vollen Ansagen und Ein­wür­fen der­maßen aus­geprägt ist. Das schön­ste, Musik gewor­dene Beispiel für Selb­stironie. Wie immer gibt es zwis­chen Alexan­der und Kai den fliegen­den Drum­mer­wech­sel. Ger­ade beim Schreiben trudelt das Video zum Pes­simis­ten­lied ein…

Dann wieder Pep­pone und nochmal die Strafe, wobei das oben geschriebene gilt, die Stim­mung allerd­ings noch mehr überkocht.

Zwis­chen­durch Gespräche mit vie­len alt­bekan­nten Gesichtern. Ich frage Roger von Hölle was er von Uth­mö­den hält und schleime Tuba als „lebende Leg­ende“ voll. Nehmt nicht alles wörtlich was ich sage, ich bin alt und verwirrt.

Eine exk­lu­sive Schallplat­te gibt es auch. Natür­lich eine Split-Sin­gle mit Die Strafe und Pep­pone, unter dem eigens kreierten Label „Major Label Ship Series“. Der anwe­sende Rob vom Major Label amüsiert sich darüber, dass ich die Sin­gle schon bei Discogs gelis­tet habe, als sie noch nicht mal aus dem Press­werk war. Sor­ry Rob, aber jed­er pflegt seine neu­ro­tis­che Zwangsstörung und meine beste­ht nun mal unter anderem aus Discogs-Ein­trä­gen. Die Plat­te ist auf 100 num­merierte Exem­plare lim­i­tiert und der Verkauf läuft wie geschnit­ten Brot. Pep­pone haben noch ein paar Res­tex­em­plare auf den kom­menden Konz­erten dabei, anson­sten hil­ft beim Erwerb ganz sich­er bald ein Blick in den Major Label-Onli­neshop.

Der Todeskrake der Elbe ist erlegt. Die fabel­haften Buck­au Boys ver­süßen uns den Abschied vom Boot mit ihrer schmis­si­gen Ver­sion von „Veroni­ka, der Lenz ist da“. Ich fahre zügig über die Auto­bahn nach Hause, was mein­er Gat­tin stel­len­weise nicht über­mäßig zusagt. Wir lassen die Nacht hin­ter uns und essen ein klas­sis­ches Abend­brot der ein­fachen Landbevölkerung.

Und nach so vie­len Worten noch ein paar Fotos.



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