Lieblingsplatten 2011

Wie immer mit leichter Ver­spä­tung: Eine kleine Über­sicht über meine per­sön­lichen Lieblingsal­ben des Jahres 2011. Wie immer gilt auch in diesem Jahr: Das Album muß nicht zwangsläu­fig im let­zten Jahr veröf­fentlicht wor­den sein; als Kri­teri­um gilt auss­chließlich die per­sön­liche Ent­deck­ung der entsprechen­den Plat­te in 2011. Es kann also dur­chaus ein Album aus dem Jahre 1695 sein..

CoverEA80 — Defin­i­tiv: Nein! /// Plöt­zlich ist alles wieder wie früher. Teenage Angst, Melan­cholie und diese unerk­lär­liche Wut, die tief aus dem Bauch kommt. Ich füh­le 1992 förm­lich in den Knochen und EA80 sind immer noch dabei, wie ein guter Fre­und der mit Dir alt gewor­den ist und Dir den Kopf hält, wenn Du kotzen mußt. Bestes Kopfki­no und demo­tivierend­stes Zum­früh­di­en­st­fahr-Album aller Zeit­en. Beste Momente: Die „drei Songs in einem“ und das Hym­nen­hafte in Bestandteile und — natür­lich! — das epis­che Die Suche, der passend­ste aller Silvestersongs.
CoverEF — Mourn­ing Gold­en Morn­ing /// Von ihrer Reise ins schöne Schwe­den brachte uns die Chris­tel von der Post den gle­ich­nami­gen Rock mit. Schön­er hat Chris­tels Postrock nie gek­lun­gen: Wun­der­bar entspan­nt, schein­bar wie lock­er aus dem Ärmel geschüt­telt und den­noch struk­turi­ert und drama­tisch. Würde ich Dro­gen nehmen, würde ich sie zu dieser Musik nehmen. Beste Momente: Das Schlagzeug am Beginn von K‑141 KYPCK und das wun­der­bare Long­ing For Col­ors mit seinem zweis­tim­migem Gesang der mich schw­er an Mono­chrome erinnert.
CoverFix-It — Kill Kill Kill /// Go Fuck Your­self! Gle­ich im ersten Song des Albums machen Fix-It alles klar. We are Fix-It we fight them all! So mag ich meinen Punkrock: Rotzig, mit­ten in die Kauleiste, ordentlich garagig (aber nicht zu dreck­ig) und mit schw­erem ’77-Ein­schlag. 100% DIY und nicht der übliche Indus­trie-Dreck, der den Kids von heute als Punk verkauft wird. No Pas­sion, No Reac­tion! Das Bild links zeigt übri­gens auch das zweite Album namens Who’s The Pig? welch­es ich eben­so uneingeschränkt empfehlen kann. Beste Momente: Das ganze ver­dammte Album, Alter! We need to feel the fire inside!
CoverIvan Mládek Mit Sein­er Hex­en­schuss-Band — Guten Tag! /// Mein per­sön­lich­er Run­ning Gag des Jahres: Ursprünglich hat­te ich mal das inzwis­chen wohl wei­thin bekan­nte Jožin Z Bažin von der Ban­jo Band Ivana Mlád­ka ent­deckt. Ivan Mládek ist in Tschechien und der Slowakei ein großer Star. 1982 veröf­fentlichte seine Ban­jo-Band ein Album mit ihren größten Hits — gesun­gen auf Deutsch. Dazu wur­den alle tschechis­chen Orig­inal­texte mehr oder min­der sin­nvoll eingedeutscht und her­aus kam ein lustiges und stel­len­weise absur­des Klein­od. Um diese Plat­te zu lieben braucht man wohl einen merk­würdi­gen Humor … ich jeden­falls liebe sie und habe sehr lange nach ihr gesucht. Schlußendlich fand ich sie für nur 5 EUR auf eBay… Beste Momente: So richtig eigentlich kein­er. Irgend­wie aber auch alle. 😀
CoverOut On A Limb — Drowned /// Den Postrock hat­ten wir weit­er oben schon, hier kommt der Post­punk aus Karl-Marx-Stadt. Schön new wave-ig, dunkel, treibend und wie aus ein­er anderen Zeit. Das Beste vom Guten, irgend­wo zwis­chen Serene Fall und den mit­telschnellen Momenten von Die Art. Gute Musik, um nachts Auto zu fahren. Eingängig, aber nicht so eingängig, daß einem die Songs nach 10 Durch­läufen schon aus den Ohren hän­gen. Kom­plex, aber nicht so kom­plex, das es anstren­gend wird. Ein tolles Album, das im schlimm­sten Falle sträflich unter­be­w­ertet irgend­wann für einen Euro auf eBay lan­den wird. Nehmen die Dinge aber eine pos­i­tive Entwick­lung, wird man irgend­wann auf das her­vor­ra­gende Debüt ein­er großar­ti­gen Band zurück­blick­en kön­nen. Noch ist nichts ver­loren! Geheimtipp! Beste Momente: Das Album wirkt wie aus einem Guß, aber Open­er und Titel­track sind beson­ders großes Kino.
CoverDan Man­gan — Nice, Nice, Very Nice /// Kein Album zum Neben­bei­hören, ein Album zum Genießen. Ein guter Song jagt den näch­sten, und wenn die bei­den damit fer­tig sind, fan­gen sie von vorne an. Meist sparsam instru­men­tiert­er Folkrock­pop, der in seinen besten Momenten wirk­lich große Kun­st ist. Man­gans Nachf­fol­gew­erk Oh For­tune soll noch deut­lich ruhiger aus­ge­fall­en sein, was auch der Haupt­grund ist, warum ich mich bish­er weigerte, in Oh For­tune reinzuhören. Es kann ein­fach nur schlechter sein, denn ein besseres Album ist nur schw­er vorstell­bar. Beste Momente: Robots need love too … they want to be loved by you!
CoverThe Mon­te­sas — Mid­night Beat /// Dieses Album ste­ht hier eigentlich nur stel­lvertre­tend für all die tollen Mon­te­sas-Alben, die ich im let­zten Jahr hören durfte. Neben dem Soul — siehe den näch­sten Ein­trag — haben auch der Beat, der Twist, der Hul­ly Gul­ly und der Rock’n’Roll Einzug in meine musikalis­che Welt gehal­ten. Und zwar fast aus­nahm­s­los in Gestalt der Mon­te­sas! Auch hier jagt ein Hit den näch­sten. Diese Plat­te macht ein­fach nur gute Laune und läßt das Tanzbein zuck­en. Wie schade, wenn man dann gar nicht tanzen kann. Das muß wohl die vielbeschriebene Ironie des Schick­sals sein… trotz­dem freue ich mich schon auf The Mon­te­sas im Feb­ru­ar live und in Stereo in Leipzig. Beste Momente: Last Sum­mer­days, Mid­night Beat und Can’t be your lover
CoverSharon Jones & The Dap-Kings — Soul Time! /// 2011 wird als „das Jahr in dem auch der Soul Einzug hielt“ in meine pri­vate Musikgeschichte einge­hen. Eine Com­pi­la­tion der ungekrön­ten Köni­gin des Soul — Sharon Jones. Eine Plat­te die klingt, als wäre sie 40 Jahre alt. Die Band arbeit­et auss­chließlich mit Vin­tage-Instru­menten und lehnt jeglichen neu­modis­chen Schnickschnack ab. Her­aus­gekom­men ist ein Album voller Herzblut und Energie. „You may feel this LP is a les­son in soul­ful and funky music. It’s the coolest school you’ll ever see, brought you by Sharon Jones.“ Beste Momente: Der B‑B-Beat in New Shoes und das Kopfki­no, das auf die Frage What if we all stop pay­ing tax­es? folgt.
CoverSniff­ing Glue — s/t /// Deutsch­lands beste Hard­core­band. Aggres­sive Musik mit wüten­den Tex­ten. Punkt.










CoverSchon wenn die Ouvertüre in Form von Eulo­gy erklingt wird klar, daß etwas Großes begin­nt. Turn­ers Durch­querung seines Vater­lan­des in 15 Songs, die Bonus­tracks der Deluxe-Ver­sion eingeschlossen. Per­fek­ter Rock’n’Roll-Zirkus mit großar­ti­gen Folkrock(was für ein wider­lich­es Wort!)-Songs und Tex­ten und Worten und Zeilen, die oft ein Tat­too wert wären. Live eine Wucht. Beste Momente: Die pos­i­tive Wut mit der Turn­er in One Foot Before The Oth­er seine Asche in die Kanal­i­sa­tion spülen läßt und die Dra­matikkurve in Redemp­tion.




Das soll’s auch schon gewe­sen sein. Für sach­di­en­liche Hin­weise sind wie immer Kom­mentare sehr gern gesehen!

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