Fucked Up

Fucked Up – Dose Your Dreams (Kurzkritik)

 

Schon seit län­gerem ver­folge ich das Schaf­fen der kanadis­chen Band Fucked Up mit großem Inter­esse. Eingestiegen und aufmerk­sam gewor­den bin ich spät – näm­lich erst mit dem Video zum ful­mi­nan­ten „Queen Of Hearts“ vom Album „David Comes To Life“.

Das Album habe ich danach ken­nen und lieben gel­ernt und dieser Tage stand nun jüngst die Veröf­fentlichung von „Dose Your Dreams“ an; dem mit­tler­weile unge­fähr neun­ten Stu­dioal­bum der Band.

Die Vor­ab-Sin­gle „Nor­mal Peo­ple“ fand ich schon äußerst vielver­sprechend, vielle­icht ger­ade deshalb, weil sie mit dem gewöhn­liche Schema und Image der Band als Vertreter des Hard­core nicht mehr viel zu tun hatte.

Fucked Up sind inzwis­chen Genre-spren­gende Meis­ter der Abwech­slung, davon zeugt „Dose Your Dreams“ zu genüge. Es gibt Shoegaze, Funk, Dis­co, Psych- und Avant­garde-Rock und sog­ar ein bißchen harten tech­noiden Beat à la The Prodigy.

Das Album ist kein Meilen­stein, aber in seinem Abwech­slungsre­ich­tum höchst unter­halt­sam und mehr als gelun­gen. Mein Prob­lem mit den älteren Alben war immer, das ich Dami­ans Geschrei unge­fähr 20 Minuten lang geil fand, dann aber gen­ervt war und eine Pause brauchte. Das ist bei diesem Album nicht der Fall. Kaufempfehlung!

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Best Of Dingsbums

Seit Wochen liegt ein Entwurf in mein­er Word­Press-Daten­bank, der sich „Lieblingsplat­ten 2016“ nen­nt. Ich werde ein­fach nicht fer­tig, außer­dem fällt es mir sauschw­er, über Musik zu schreiben. Oder zumin­d­est, dabei sach­lich zu bleiben. Zu stark sind die Eckpfeil­er namens „Totale Scheiße“ und „Meine Fresse ist das großar­tig!“ um die ich musikalisch schon mein (Blogger)leben lang schiffe… Deshalb hier in los­er Folge ein paar beson­dere High­lights aus dem let­zten Jahr in der kurz-und-knap­pen Einzelvorstellung.

CoverFucked Up — Zanz­ibar /// Die Hip­ster-Punks aus Kana­da haben wieder zugeschla­gen. Ein Sound­track. Instru­men­tal. Zu einem Stumm­film. Live uraufge­führt 2010 für das Toron­to Images Fes­ti­val, wurde die Plat­te über die Jahre 2011 bis 2013 im Stu­dio aufgenom­men und 2016 veröf­fentlicht. In Europa nur schw­er zu bekom­men, ich hab direkt in Kana­da bestellt und hat­te dann viel Spaß und weite Wege mit und zu den deutschen Zoll­beamten. Seid die „nachträgliche Postver­zol­lung“ knapp 30 € kostet, hat sich der Spaß mit Bestel­lun­gen im nicht-europäis­chen Aus­land erledigt. Aber zurück zum Album: Diese Band kann anscheinend nichts falsch machen. Ein großar­tiger Sound­track, auch wenn ich den dazuge­höri­gen Film nie gese­hen habe. Diese Plat­te verdeut­licht ein­dringlich, was für gute Musik­er in der Band am Start sind. Und ohne das Gebelle von Sänger Damien Abra­ham kommt das noch bess­er zu Gel­tung. Ich vertrete ohne­hin die These, das die Band mit einem massenkom­pat­i­bleren Sänger längst ein Riesen­stern am Indie-Him­mel wäre…


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Der singende klingende Adventskalender (20)

Wir näh­ern uns dem Wei­h­nachts­fest in großen Schrit­ten. Ab sofort also nur noch Knaller­songs mit Charme, Dampf und Chuzpe. Die Creme de la Creme der guten Musik. High­lights am laufend­en Band. Hits, Hits und Hits ohne Ende. Ein Kracher jagt den näch­sten. Frischge­gartes aus dem Dampfkochkessel der musikalis­chen Vielfalt. Lieder, so schnell wie ein Tor­pe­do. Songs, so gut wie frisch­er Fisch. Weisen aus dem Mor­gen­land. Oder aus dem Abend­land, wenn es nicht vorher unterge­ht, wie viele ja ger­ade behaupten. Lieder, so schön wie die Nor­den. Alles singt. Alles lacht. Alles tanzt, weil’s Freude macht. Ein bunter Reigen musikalis­chen Frohsinns. Ein Pot­pour­ri der guten Laune. Stim­mung, Jux und Heit­erkeit. [Hier Gefasel Ihrer Wahl einfügen…]


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Im Jahr des Drachen

Ich bin ger­ade schw­er auf einem Fucked Up-Trip. Ins­beson­dere die Zodi­ac-Serie hat es mir ange­tan. Die diversen Songs, verteilt auf diverse 12- und 7‑inches hin­ter­lassen mich eben­so ver­stört wie begeis­tert zurück. Epis­che Meis­ter­w­erke von 8 bis 20 Minuten mit jed­er Menge Tem­pi­wech­seln, schw­erem Progrock-Ein­schlag und viel Melodie. Das alte Laut-/Leise-Spiel, bekan­nt und zur Per­fek­tion getrieben auch von Bands wie den Pix­ies oder Nir­vana. Sollte man mal gehört haben:


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Glasbube

Schön­heit ist, wenn unter dem ganzen hard­cori­gen Gegrun­ze, Gegreine, Gebolze, Geshoute und Geblöke der Pop liegt. So wie auf der neuen Fucked Up-Plat­te Glass Boys; die ich zwar wegen ein­gangs erwäh­n­tem Gegreine nicht länger als 25 Minuten am Stück aushalte, die jedoch, in Häp­pchen genossen, ein wun­der­sames Wun­der­w­erk wun­der­lich­er Wand­lung ist. Ach, her­rlich, diese Schach­tel­sätze. Sind alle Kom­ma­ta richtig geset­zt? Ich habe keine Ahnung und gehe bess­er Glass Boys hören.


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Lieblingsplatten 2012

Eine kleine Über­sicht über meine per­sön­lichen Lieblingsal­ben des Jahres 2012. Wie immer gilt auch in diesem Jahr: Das Album muß nicht zwangsläu­fig im let­zten Jahr veröf­fentlicht wor­den sein; als Kri­teri­um gilt auss­chließlich die per­sön­liche Ent­deck­ung der entsprechen­den Plat­te in 2012. Es kann sich also dur­chaus um ein Album aus dem Jahre 1695 handeln…

CoverJohn K. Sam­son — Provin­cial /// John Krist­jan Sam­son dürfte den meis­ten als Sänger der famosen Weak­erthans bekan­nt sein. Neben der Tätigkeit in sein­er Haupt­band ist er seit Jahren auch solo aktiv. Mit Provin­cial hat er es dann auch tat­säch­lich zum ersten Soloal­bum geschafft. Provin­cial ist sowas wie eine Run­dreise durch seine kanadis­che Heimat. Wer die Weak­erthans liebt, ist mit dieser Plat­te sehr gut berat­en, denn die Ähn­lichkeit­en zum Sound der Haupt­band sind unüber­hör­bar. Ein biss­chen reduziert­er eben, aber den­noch sehr schön, kom­plex und fan­tastisch arrang­iert. Beste Momente: Das hym­nen­hafte Lon­gi­tu­di­nal Cen­tre.

CoverFucked Up — David Comes To Life /// Fucked Up sind sowas wie die nerdi­gen Muster­schüler des Punkrock. Während ihre Hard­core-Klassenkam­er­aden sich damit beg­nügten, mit drei Akko­r­den, Phrasen und geball­ten Fäusten zu jonglieren, trainierten Fucked Up lieber Klampfe und Geist. Gefühlte 300 Sin­gles auf obskuren Mini­l­abels, die Ver­to­nung der chi­ne­sis­chen Tierkreisze­ichen in Über­länge und der brim­borische Vorgänger „The Chem­istry Of Com­mon Life“ ließen nicht ansatzweise erah­nen, wohin die Reise gehen würde. Fucked Up wagten alles. Und sie schafften alles. Eine 80-minütige Rock­op­er über einen englis­chen Fab­rikar­beit­er hätte ganz sich­er nie­mand erwartet. „David Comes To Life“ ist aller­fe­in­stes Kopfki­no. „Hel­lo my name is David, your name is Veron­i­ca, let’s be togeth­er, let’s fall in love.“ Beste Momente: Viele. Beson­ders die Ouvertüre und der anschließende Start mit Queen Of Hearts.

CoverWe Are Augustines — Rise Ye Sunken Ships /// Rise Ye Sunken Ships ist ein superbes Rock’n’Roll Album mit ein­er Riesen­por­tion Herzblut und Lei­den­schaft. Durch­zo­gen von einem ständi­gen Auf und Ab, hil­f­los und ermunternd, jedoch niemals wein­er­lich depres­siv, schip­pert das Album der drei Her­ren durch die raue See amerikanis­ch­er Befind­lichkeit­en und erin­nert mich damit an die ganz alten R.E.M. oder auch die Count­ing Crows. Beste Momente: Philadel­phia (The City of Broth­er­ly Love)

CoverThe Wed­ding Present — Valenti­na /// David Gedges Aus­flüge mit Cin­era­ma oder den jün­geren Wed­ding Present-Alben wie El Rey kon­nten mich nicht wirk­lich mitreißen. Doch jet­zt ist der Zuck­er­pop wieder dem Rock gewichen, oder wird vielmehr per­fekt von ihm ergänzt. Valenti­na ist ein durch­wegs run­des Album, das textlich und musikalisch überzeugt und mit ein­er nahezu per­fek­ten Pro­duk­tion aufwartet. An die frische Aus­druck­skraft von George Best oder Bizarro kommt es den­noch nicht her­an. Aber es wären ja auch nicht The Wed­ding Present, wenn sich plöt­zlich alle einig wären. Beste Momente: He’s Tarzan and you’re Jane … don’t come cry­ing to me!

CoverDig­ger Barnes — Every Sto­ry True /// Staubige Land­straßen, ver­lassene Tankstellen, nächtliche Aut­o­fahrten, stetige Unruhe und das Ver­lan­gen zu Reisen: Das sind die vorherrschen­den The­men von Dig­ger Barnes aus Ham­burg und er liefert auf seinem zweit­en Album den per­fek­ten Sound­track dazu. Immer schön zurück­gelehnt, nie hek­tisch agierend, fährt der Ham­burg­er vor allem mit Gitarre, Ban­jo und Besen­schlagzeug durch neun relaxte Amer­i­cana-Songs, die ihre Stärke vor allem durch Reduziertheit und Abwe­sen­heit von über­fäl­ligem Füll­ma­te­r­i­al entwick­eln. Beste Momente: Das Album wirkt wie aus einem Guß, Pure As Gold ist großes Kino.

CoverTiny Ghosts — Anoth­er Poi­son Wine /// Die Tiny Ghosts sind wahrschein­lich die mit größtem Unrecht unbekan­nteste Band des Lan­des. Muß wahrschein­lich an der fehlen­den Wer­bung und dem fehlen­den großen Label liegen. An den Songs jeden­falls liegt’s auf keinen Fall, denn die Lieder auf Anoth­er Poi­son Wine sind ganz große Kun­st. Alter­na­tive- oder Col­lege Rock, irgend­wo zwis­chen The Cure, alten R.E.M., den Lemon­heads und Hüsker Dü. In ein­er gerechteren Welt wür­den die Tiny Ghosts in Dauer­ro­ta­tion auf radioeins laufen und die vorderen Plätze in allen Indie-Charts bele­gen. Wobei ich jet­zt gar nicht genau weiß, ob mir das so recht wäre… 😉 Beste Momente: Auf Bird­land wäre Peter Buck stolz.

CoverY’ako­to — Baby­blues /// Vor­ab sei gesagt, daß ich kein­er­lei fun­da­men­tierte Ken­nt­nisse im Genre Soul besitze. Auch sind meine Ton­träger in diesem Bere­ich arg begren­zt und doch schafft es ab und an jemand, sich in mein­er See­len­samm­lung einzureihen.
Als Tochter eines Ghanaers und ein­er Deutschen wurde Jen­nifer Yaa Ako­to Kieck von klein auf zur Kos­mopolitin erzo­gen. Geboren in Ham­burg, aufgewach­sen in Ghana und mit Zwis­chen­stopps in Kamerun, Togo und dem Tschad, ist die gute Frau mit­tler­weile wieder in Ham­burg und Paris gelandet. Diese Weltläu­figkeit hört man ihrem Debü­tal­bum Baby­blues allerd­ings nicht an, was ein Kom­pli­ment ist. Denn statt kos­mopoli­tis­ch­er Beliebigkeit höre ich hier besten Old­school-Soul im Newschool-Gewand. Die Songs sind durch die Bank weg zwar eingängig, allerd­ings trotz­dem anspruchsvoll, kom­plex arrang­iert und fan­tastisch pro­duziert. Außer­dem ist Frau Y’ako­to mit ein­er göt­tlichen Stimme geseg­net. Beste Momente: Der Abge­sang auf eine ver­flossene Liebe in Baby­blues.

CoverKeine Zähne im Maul aber La Palo­ma pfeifen — Post­sex­uell /// Über diese Band hab ich schon soviele Worte ver­loren, daß ich es kurz machen möchte: Wavepunkbeat­what­ev­er mit her­vor­ra­gen­den Tex­ten. Haarscharf auf dem schmalen Grat zwis­chen Genie und Wahnsinn. Tut ein gutes Werk und kauft euch das Album! Beste Momente: Das unfaßbare Leb so, daß es alle wis­sen wollen und das nicht min­der exzel­lente und schreck­lich trau­rige Hal­lo, Leben, Aus.






Das soll’s auch schon gewe­sen sein. Für sach­di­en­liche Hin­weise sind wie immer Kom­mentare sehr gern gesehen!



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