Fundstück

Ein Stehplatz im Linienbus nach Groppendorf

Als ich als DJ zur Hochzeit meines Her­ren Brud­er engagiert wurde, plante ich den musikalis­chen Ablauf der Hochzeits­feier­lichkeit­en auf das Sorgfältig­ste. Nichts sollte dem Zufall über­lassen bleiben, meine Dra­maturgie-Kurve reichte von den Indie-Perlen der 80iger und 90iger über Pophits aus eben­jen­er Dekade, bis hin zu sicher­heit­shal­ber bere­it­ge­hal­te­nen Schlagern, um dem älteren Semes­ter in sein­er musikalis­chen Erwartung gerecht wer­den zu können.

Selb­stre­dend hat­te ich auch einige beson­ders lustige oder obskure Perlen bere­it gehal­ten und so traf es sich her­vor­ra­gend, daß ich im Zuge der Vor­bere­itun­gen auf den Titel „Das ganz große Glück (im Zug nach Osnabrück)“ des Duos „Cliff und Rex­ona“ stieß. Eben­je­nen Titel jagte ich dieser Tage durch die Youtube-Suche, und siehe da!, ich bin fündig geworden:

Dieses Video beweist zwei bish­er für frag­würdig gehal­tene The­sen auf das eindrucksvollste:

  • 1. Es gibt keinen Gott.
    Anderen­falls hätte er ein Ein­se­hen und würde min­destens eine mit­tlere Naturkatas­tro­phe auf die Agieren­den nieder­pras­seln lassen.
  • 2. Der Mit­teldeutsche Rund­funk hat seine Daseins­berech­ti­gung.
    Nie­mand (ich wieder­hole nie­mand!) würde jemals frei­willig ein so furcht­bares Video pro­duzieren und ausstrahlen. Die Chore­o­gra­phie ist unterirdisch absurd, das ganze Konzept scheint im Dro­gen­rausch ent­standen zu sein.

Faz­it: Ganz großes Kino. Ver­mut­lich baut der MDR auf eine Art „iro­nis­ch­er Unter­wan­derung der Gesellschaft“, anders kann ich mir dieses Video nicht erk­lären. Im Zuge dessen, müssen wir das Pro­gramm des Senders mit völ­lig anderen Augen und aus völ­lig anderen Per­spek­tiv­en betra­cht­en. Wir haben euch durchschaut! 😉

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