Internet

Zukunft, wir kommen!

Klick!

Der „ländliche Raum braucht schnelles DSL“, verkün­det die Volksstimme von heute, den Lan­desagrarmin­is­ter Her­mann Onko Aeikens zitierend. Recht hat er, der gute Mann. Wer wüßte das bess­er als ich, kre­pele ich doch seit Jahren mit mein­er 768/128 kBit-Verbindung durch das wirre weite Netz. So freue ich mich auf die angekündigte 2 MBit-Verbindung und hoffe ins­ge­samt auf noch mehr Geschwindigkeit. Vielle­icht wer­den es ja sog­ar 6 MBit und außer­dem wäre ich endlich die Dil­letan­tikom los, die seit Jahren durch Inkom­pe­tenz und die Schw­er­fäl­ligkeit eines ehe­ma­li­gen Staats­bürokratiebe­triebs „überzeugt“. Jüng­stes Beispiel ist die mehrfach angekündigte und eben­so oft ver­schobene Ein­führung des Rate Adap­tive Mode (RAM), der eigentlich das Max­i­mum aus der DSL-Leitung her­aus­holen soll, anstatt an fix­en, lediglich auf dem Papi­er berech­neten Schalt­gren­zen halt zu machen. Gescheit­ert ist RAM an der ange­blichen Inkom­pat­i­bil­ität zum Buchungssys­tem der Telekom, was mich an irgend­was zwis­chen Schild­bürg­er­stre­ich und Ost­friesen-Witz erin­nert. How­ev­er, wenn alles gut läuft, heißt es bald: Zukun­ft — wir kommen!

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No Fun

Cha­troulette ist ein im Novem­ber 2009 von Andrei Ter­nows­ki, einem 17-jähri­gen Gym­nasi­as­ten aus Moskau, erstelltes Inter­net-Videochat-Por­tal. Auf der Inter­net­präsenz wer­den Besuch­er zufäl­lig mit anderen frem­den Besuch­ern per Videochat ver­bun­den. Jed­er dieser so ver­bun­de­nen Chat­teil­nehmer kann jed­erzeit den Chat been­den, um sogle­ich wieder mit dem näch­sten zufäl­lig aus­gewählten Chat­part­ner ver­bun­den zu wer­den. Jed­er Besuch­er kann die Videochat­funk­tion ohne Reg­istrierung nutzen. Spiegel Online beschreibt Cha­troulette so: „Die Video­plat­tform verknüpft im Sekun­den­takt Wild­fremde vor ihren Web­cams: Das ist oft bru­tal, manch­mal lustig – und macht viele Nutzer süchtig“. (aus Wikipedia)

Eva und Fran­co Mattes sind ein Kün­stler­paar. Unter dem Titel No Fun ver­anstal­teten die bei­den Kün­stler eine Online-Per­for­mance via Cha­troulette. Dazu stell­ten sie eine Web­cam vor einem schein­bar von der Zim­merdecke baumel­nden Selb­st­mörder (Fran­co Mattes selb­st) auf. Die Besuch­er und ihre Reak­tio­nen wur­den über mehrere Stun­den auf Video aufgeze­ich­net. Man sieht alle möglichen Reak­tio­nen, einige vorherse­hbar, viele undenkbar: Einige lachen, glauben, es ist ein Witz, viele scheinen völ­lig ungerührt, einige belei­di­gen die ver­meintliche Leiche oder machen Fotos mit ihren Handys. Von mehreren hun­dert Betra­chtern ruft genau ein einziger die Polizei.

Mar­co Deseri­is von der Uni­ver­si­ty of New York schreibt dazu: „No Fun rais­es dis­turb­ing ques­tions on the hyper­re­al­i­ty of the con­tem­po­rary medi­as­cape as much as on the Orwellian spec­tac­u­lar­iza­tion of dai­ly life and death. But it would be sim­plis­tic to blame the Inter­net for the dra­mat­ic exhaus­tion of social inter­ac­tion at a dis­tance. What is more dif­fi­cult to rec­og­nize is our own com­plic­i­ty and desire to be seduced by the lat­est tech­no­log­i­cal won­ders. In our dai­ly obses­sion with media atten­tion, fre­quent­ly dis­guised as search for authen­tic com­mu­ni­ca­tion, we end up being so nar­cis­sis­ti­cal­ly pre­oc­cu­pied with look­ing at our­selves that we can no longer rec­og­nize the other“.

Danke an Jule für den fre­undlichen Hinweis.

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Maschinenstürmer

Maschi­nen­stürmer waren lt. Wikipedia eine rev­o­lu­tionäre Bewe­gung gegen die von kap­i­tal­is­tis­chen Unternehmern vorgenommene Mas­chin­isierung in der Indus­triellen Revolution.

Mit dem Ein­set­zen der Indus­tri­al­isierung im aus­ge­hen­den 18. Jahrhun­dert erfuhren viele Men­schen, dass der zunehmende Ein­satz von Maschi­nen Arbeit­splätze ver­nichtete; in der Folge zer­störten empörte und rebel­lierende Arbeit­er wieder­holt Maschi­nen. Der soge­nan­nte Maschi­nen­sturm nahm in Deutsch­land und Eng­land unter­schiedliche Aus­maße an. (Link)

Oben­ste­hen­des Video ist aller Wahrschein­lichkeit nach Teil ein­er viralen Mar­ket­ing-Kam­pagne der Fir­ma Microsoft. Ich dachte eigentlich, die Zeit­en des Krieges der Betrieb­ssys­teme wären vor­bei. In den seli­gen 90igern kon­nte man Win­dows-Nutzer mit dem Geständ­nis „Ich arbeite mit einem Pow­er­Mac!“ noch ins Bluthochdruck­land zwis­chen Wut und Wahnsinn treiben; heute hinge­gen ist der Mac sowas von hip, trendy und [hier Bäh-Wort Ihrer Wahl ein­tra­gen], das die coolen Säue längst wieder Win­doof nutzen.

Wie auch immer — das Video find ich ganz witzig.

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