Seit Jahren fahre ich mindestens zweimal wöchentlich an diesem formschönen, in Kinder-Blockschrift gehaltenen Graffity vorbei. Jedesmal denke ich, ich müßte es endlich fotografieren. Heute dann war es soweit — inzwischen ist das gute Stück fast zur Unleserlichkeit verblaßt. Außerdem haben die Stadtwerke ihr Schild drübergeschraubt; aber da ich älter als Methusalem bin, kenne ich den vollständigen und wahren Wortlaut:
Rummler, Du Schwein. Wir werden wohl nie erfahren, welch bitter enttäuschtes Teenie-Herz sich dort in einer neblig-kalten Nacht mit dem Buntstift den Kummer von der Seele kratzte. In der Hölle sollst Du schmoren, Rummler.
Chatroulette ist ein im November 2009 von Andrei Ternowski, einem 17-jährigen Gymnasiasten aus Moskau, erstelltes Internet-Videochat-Portal. Auf der Internetpräsenz werden Besucher zufällig mit anderen fremden Besuchern per Videochat verbunden. Jeder dieser so verbundenen Chatteilnehmer kann jederzeit den Chat beenden, um sogleich wieder mit dem nächsten zufällig ausgewählten Chatpartner verbunden zu werden. Jeder Besucher kann die Videochatfunktion ohne Registrierung nutzen. Spiegel Online beschreibt Chatroulette so: „Die Videoplattform verknüpft im Sekundentakt Wildfremde vor ihren Webcams: Das ist oft brutal, manchmal lustig – und macht viele Nutzer süchtig“. (aus Wikipedia)
Eva und Franco Mattes sind ein Künstlerpaar. Unter dem Titel No Fun veranstalteten die beiden Künstler eine Online-Performance via Chatroulette. Dazu stellten sie eine Webcam vor einem scheinbar von der Zimmerdecke baumelnden Selbstmörder (Franco Mattes selbst) auf. Die Besucher und ihre Reaktionen wurden über mehrere Stunden auf Video aufgezeichnet. Man sieht alle möglichen Reaktionen, einige vorhersehbar, viele undenkbar: Einige lachen, glauben, es ist ein Witz, viele scheinen völlig ungerührt, einige beleidigen die vermeintliche Leiche oder machen Fotos mit ihren Handys. Von mehreren hundert Betrachtern ruft genau ein einziger die Polizei.
Marco Deseriis von der University of New York schreibt dazu: „No Fun raises disturbing questions on the hyperreality of the contemporary mediascape as much as on the Orwellian spectacularization of daily life and death. But it would be simplistic to blame the Internet for the dramatic exhaustion of social interaction at a distance. What is more difficult to recognize is our own complicity and desire to be seduced by the latest technological wonders. In our daily obsession with media attention, frequently disguised as search for authentic communication, we end up being so narcissistically preoccupied with looking at ourselves that we can no longer recognize the other“.
Das menschliche Innenleben als Industriepalast. Keine Ahnung, wo ich das Bildchen mal gefunden habe. Plakat- und Illustrationskunst vom Allerfeinsten, sowas macht heute kaum noch jemand.
Die Ukrainerin Kseniya Simonova malt Bilder im Sand. Die junge Frau rührte in der ukrainischen Version von „Britain’s Got Talent“ das Publikum mit ihren in Sand gezeichneten Bildern zu Tränen und gewann die Talentshow. Die Bilder, die die 24-jährige Künstlerin aneinanderreihte, beschreiben die Gefühle zwischen Liebe und Gewalt, die die Ukraine während des Zweiten Weltkriegs fühlte. Diese Zeit ist für die Ukrainer mit schmerzlichen Erinnerungen verbunden — fast ein Viertel der Bevölkerung wurde während des Zweiten Weltkrieges getötet.
Vor der Kamera zauberte sie verschiedene Szenen mit dem historischem Hintergrund – nur mit Sand — auf eine beleuchtete Glasfläche, die für die Zuschauer auf eine Leinwand übertragen wurde. Unterlegt wurde ihre Darbietung mit passender Musik und Kerzenschein.
(Quelle Text — Info beim Schattenzwerg aus den Kommentaren geklaut.)
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