30 Jahre nach dem Mauerfall sind die Folgen der Teilung noch immer präsent und gerade in den Medien ein immer wiederkehrendes Thema. Dabei wird die Grenze und die innerdeutsche Teilung langsam zum historischen Ereignis, während die lebendige Erinnerung daran zusehends in den Hintergrund tritt.
Das Projekt „zwischen uns“ hat Jugendlichen aus zwei Regionen an der ehemaligen Grenze eine Plattform geben, um gemeinsam auf Spurensuche zu gehen. Was bedeutete die Grenze, gibt es sie noch heute, und wie könnte die Grenze ganz verschwinden? Wie können wir in Erfahrung bringen, was die Grenze für die Menschen bedeutet hat, wie können wir es anderen Menschen vermitteln?
Ich bin kürzlich über die sehr sehenswerte Dokumentation „Being David Hasselhoff“ gestolpert.
In der Dokumentation wird Hasselhoffs Karriere sehr nachvollziehbar und mit Originaltönen der Knallcharge selbst nachgezeichnet. Ich hege keine übergroßen Sympathien für den Mann, finde seinen Werdegang aber sehr interessant. Interessant ist auch zu erfahren, wie Hasselhoff eigentlich in Kontakt mit Deutschland — oder vielmehr Österreich — kam.
Seine Popularität jedenfalls war mir schon damals rätselhaft. Im Zuge des Entdeckens der Dokumentation schlug der Algorhythmus erbarmungslos zu und so poppte in meinem Facebook-Feed Werbung für Hasselhoffs „Limitierte Fan-Box“ zu seinem 70. Geburtstag auf. Was es dort zu kaufen gibt, verschlug mir dann doch die Sprache: Hasselhoff hat offenbar seinen gesamten Keller ausgeräumt und vertickt nun für den sportlichen Kampfpreis von 157,68 € exkl. Versand folgenden Nippes:
Birthday Party Your Hasselhoff — CD Krudes Sammelsurium an Coverversionen: „Sweet Caroline“ (Neil Diamond), „I Just Died In Your Arms Tonight“ (Cutting Crew), „It Never Rains In Southern California“ (Albert Hammond), „I Was Made For Loving You“ (Kiss), „The Passenger“ (Iggy Pop) or „We Didn’t Start The Fire“ (Billy Joel)
Birthday Party Your Hasselhoff — Bonus CD Auch hier lässt die Tracklist schlimmes vermuten: David Hasselhoff — „Imagine“ — (John Lennon Cover) David Hasselhoff — „Helping Hands“ — (Brand-new track produced by Fernando Garibay) David Hasselhoff — „Damnit, I Love You (Verdammt, ich lieb’ dich)“ — (duett version)
Damnit — I love you 7″ vinyl Es wird nicht besser: A‑Side: David Hasselhoff feat. Matthias Reim „Damnit, I Love You (Verdammt, ich lieb’ dich)“ (bisher unveröffentlichte Duett-Version) B‑Side: David Hasselhoff „Damnit, I Love You“ (Alternative Vinyl Version)
The Hoff — Lederarmband Frisch aus China
The Hoff — Pianoschal „Die Garnauswahl ist umfangreicher. Weiche Fransen.“
The Hoff — Kühlschrank Magnet „Don’t Hassel The Hoff„ 100% Epoxid aus der Türkei.
The Hoff — Einkaufsbeutel „Umschlagseitennähte verhindern Schrumpfen“!!! Aus Pakistan.
The Hoff — Autogrammkarte (handsigniert)
The Hoff — Portemonnaie Aus China. Mit Anti-Diebstahl-Feature.
The Hoffee 250 g Kaffee aus Ecuador oder in der Hasselhoffschen Küche vom Boden gefegt.
Der Hoffee — Kaffeebecher
Der Hoff — Gedenkmünze zum 70. Geburtstag Eine Zinklegierung aus China
Die Hoff — Aufkleber
Birthday Party Your Hasselhoff — Puzzle
Wer also Bock hat, sich die Hütte mit diesem unglaublichen Sammelsurium an Krempel vollzumüllen, der kann hier zuschlagen!
Passend zum Tag des Mauerbaus heute vor 57 Jahren haben wir gestern das Grenzdenkmal in Hötensleben besucht. Ein Ort der Besinnung und des Verstehens. Ich kann jedem, der sich heute wieder auf Facebook in den Kommentaren auskotzt (Ost <-> West) nur wärmstens den Besuch empfehlen. Kühlt das Gemüt, bildet und tut auch gar nicht weh… Einen interessanten wenn auch kurzen artour-Beitrag zur Entstehung und den massiven Widerständen gibt es hier zu sehen.
Ein sehenswerter Dokumentarfilm von Andreas Vogt aus dem Jahr 1990. Läßt sich leider nicht einbetten, hier geht’s zum Film.
Herbst ’89, die Ereignisse auf den Straßen in Leipzig überstürzen sich. Und doch sind nur wenige Dokumentarfilmer in diesen entscheidenden Tagen mit der Kamera dabei. „Leipzig im Herbst“ war die erste und ist die wohl umfassendste Dokumentation der Ereignisse. Im Film kommen Demonstranten, Polizisten, Wehrpflichtige, Pastoren, Arbeiter und Funktionäre zu Wort, es zeigen sich Erbitterung, Angst und Hoffnung, und jene gefährliche Zuspitzung der Lage, als fast jeder mit Gewalt rechnete.
Neben der revolutionären Masse auf den Straßen werden die verschiedenen Menschen sichtbar — auf beiden Seiten. Revolution in Deutschland zwischen Erbitterung und Hoffnung — ausgetragen zwischen Dienstschluss und Schlafenszeit.
Ein Video aus der Landeshauptstadt Magdeburg, aufgenommen 1990. Die Älteren unter uns werden sich noch erinnern. Erinnern an eine Stadt, deren ruinöses Grau inzwischen durch die Glitzerfassaden von City Carré, Allee-Center & Co. aufgehübscht wurde. Erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht und erstaunlicher, was sich in gut 20 Jahren so alles ändern kann. Man könnte fast wehmütig werden, erinnern die grauen Bilder doch auch an die eigene graue Jugend zwischen Gulag und Stahlbeton… 😉
Im August jährt sich der Bau der Berliner Mauer zum 50. Mal. Mit dem monströsen Bauwerk verbinden sich ungezählte menschliche Dramen. An sie erinnert der MDR mit einer TV-Doku und dem Webprojekt „Geheimsache Mauer“. Die gleichnamige Dokumentation läuft am Dienstag in der ARD, läßt sich jetzt aber bereits auf arte.tv ansehen. Weitere Infos gibt’s auf der interaktiven Website www.geheimsache-mauer.de.
Helmut Kohl hat Deutschland die Einheit gebracht. Was aber hat die Einheit Helmut Kohl gebracht? In Deutschland gibt es eine Reihe von Männern, die den Namen Helmut Kohl tragen. Zum Beispiel in Wolfen: Helmut Kohl hat alles von damals verloren, aber es hätte auch noch schlimmer kommen können. Der DDR-Rentner nimmt Abschied von seiner alten Heimat. Oder in Crimmitschau: Für Helmut Kohl ist es seit der Wende nicht schlecht, aber früher war alles besser. Der Gastwirt hat zwar das System gewechselt, die Haltung aber nicht. Helmut Kohl in Lorscheid meint: Alles ist ok in Deutschland, aber eigentlich könnte alles besser sein. Der fleissige Westler fühlt sich um die Früchte seiner Arbeit betrogen. Anders der Duisburger Helmut Kohl: Im Leben hat er alles gemeistert, nur im anderen Deutschland lief zuletzt was schief. Der Architekt, rechtschaffen, edel und gut, verliert im Osten sein Gesicht. Und dann nach Heidelberg: Noch findet Helmut Kohl alles gut, aber bald wird es schlimm enden mit Deutschland. Der deutscher Pole sieht Jugend und Ausländer sein geliebtes Vaterland ruinieren. (Quelle)
Von Helmut Kohl, Helmut Kohl, Helmut Kohl, Helmut Kohl und natürlich Helmut Kohl erzählt der Dokumentarfilm Kennzeichen Kohl. In Sachsen-Anhalt findet sich leider kein einziges Kino, das den Film zeigen kann oder will. Wie es in den anderen Bundesländern aussieht, erfährt man auf der Website zum Film.
Vor ziemlich genau 20 Jahren erreichte die damalige D‑Mark die damalige DDR. Unterwegs auf den Spuren westdeutscher (Markt-) Eroberer in der DDR im Jahr 1990 zeigt sich der Sender Phoenix in dieser Dokumentation: Banken und Versicherungen, Fleischketten und Lebensmittelgrossisten, Kaffee- und Zigaretten-Konzerne ebenso wie Rheumadeckenverkäufer sind am Start, um den neuen unverhofften Markt von potenziellen 17 Millionen Konsumenten unter sich aufzuteilen. Mit glitzernden Verpackungen, verführerischen Lockangeboten und kleinen Geschenken versuchen westliche Unternehmer, sich durch schnelle Verträge Marktanteile langfristig zu sichern. Angesichts dieser Maßnahmen solidarisch zu sein und auch nach heimischer (DDR)-Ware Ausschau zu halten, ist für die staunend und abwartend dastehenden DDR-Bürger nicht leicht.
Prädikat: Besonders sehenswert. Die Doku läßt sich leider nicht einbetten, deshalb nachfolgend die Links zu allen fünf Teilen. Ansehen!
Zum Abschluß unserer kleinen behördlichen Berichterstattung zum Thema Mauerfall hat unser Dokumentationsteam heute einen Spaziergang über die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn unternommen und dabei zwei bis drei Fotos geschossen.
Keine 20 km entfernt, liegt die deutsche Geschichte quasi vor der Haustür: Marienborn war Synonym für eine Grenze, die nicht nur Deutsche von Deutschen trennte, sondern Europa, die Welt in zwei sich feindlich gegenüberstehende militärisch — politische Machtblöcke, in zwei konkurrierende Wirtschaftssysteme, in zwei philosophische – ideologische Systeme und Interessensphären spaltete. Die am 1.Juli 1945 errichtete Alliierte Kontrollstelle entwickelte sich im verlauf des kalten Krieges zur größten und bedeutendsten Grenzübergangsstelle an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Allein von 1985 – 1989 wurden hier 34,6 Millionen Reisende abgefertigt. Etwa 1000 Menschen arbeiteten auf der GÜSt in den Bereichen Passkontrolle und Zoll, bei den Grenztruppen und als Zivilbeschäftigte.
Mit der Öffnung der Grenze am 9. November 1989 konnten DDR- Bürger die GÜSt Marienborn uneingeschränkt passieren. Mit Inkrafttreten der Wirtschafts‑, Währungs- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik wurden die Kontrollen auf der GÜSt Marienborn am 30. Juni 1990 um 24.00 Uhr – auf den Tag genau nach 45 Jahren – eingestellt.
Am 13. August 1996 eröffnete der damalige Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn als Gedenkstätte im Aufbau. Für BesucherInnen sind unter anderem die Funktionseinheiten Passkontrolle, PKW- Einreise und die Kontrollgarage – Ausreise geöffnet.
Wir empfehlen einen Besuch ausdrücklich. Vor allem bei so nebligem und nasskaltem Wetter wie heute, das verstärkt den trostlosen und abschreckenden Eindruck ungemein.
Gestern abend lief in der ARD die Dokumentation Schabowskis Zettel. Das Dokudrama von Marc Brasse und Florian Huber verfolgt mehrere Protagonisten über die entscheidenden Stunden des 9. November 1989. Es sind: Gerhard Lauter, der Mann, der den Zettel schrieb. Günter Schabowski, der Mann, der einen Fehler machte. Harald Jäger, der Mann, der die Grenze öffnete. Familie Bratfisch aus dem Osten, die zu den ersten gehörten, die über die Grenze gingen. Benedikt Sedlmeyer aus Westberlin, der das Brandenburger Tor „von hinten“, also aus dem Osten kommend, eroberte. Tom Brokow, der für NBC live vom Brandenburger Tor die Nachricht in die Welt trug. Roter Faden des Films ist stets Schabowskis Zettel.
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