Tocotronic – Pure Vernunft darf niemals siegen (Reissue)

Mein Ver­hält­nis zu Tocotron­ic darf als zer­rüt­tet beschrieben wer­den. Während ich die ersten bei­den Alben Nach der ver­lore­nen Zeit und Dig­i­tal ist bess­er zum Zeit­punkt ihres jew­eili­gen Erscheinens eben­so gnaden- wie bedenken­los abfeierte, war ich von ca. 1997 bis 2004 kom­plett raus aus dem tocotro­n­is­chen Schaf­fen­skos­mos. Ab 2010 war es mit Schall & Wahn vol­lkom­men vor­bei zwis­chen mir und den Ham­burg­ern. Ver­murk­ster, verkopfter und dröger Indiepop, zu dem ich keinen Zugang mehr fand. Beson­ders die let­zten bei­den Alben aus den Jahren 2013 bzw. 2015 finde ich irgend­was zwis­chen ver­störend und grauenhaft.

In der Zwis­chen­phase von 2005 bis 2010 jedoch veröf­fentlichte die Band zwei Alben, die ich bis heute bedenken­los empfehlen kann. Neben Kapit­u­la­tion von 2007 hat es mir vor allem Pure Ver­nun­ft darf niemals siegen aus dem Jahr 2005 ange­tan. Let­zteres ist seit kurzem endlich wieder zu einem zivilen Kurs auf Vinyl erhältlich. Ein run­dum gelun­ge­nes Album, mit tollen (noch nicht ganz so verkopften) Tex­ten, feinen Melo­di­en und jed­er Menge Hits. Neben­bei bemerkt ist die Pres­sung her­vor­ra­gend; ein Umstand, der heutzu­tage lei­der nicht selb­stver­ständlich ist. Die Plat­te kommt auf 180g schw­erem dunkel­grü­nen transluzen­tem Vinyl und ist frei von jedem Knis­tern oder Störg­eräuschen. Der inter­essierte Hör­er sollte zuschla­gen, bevor die Bestände wieder zur Neige gehen…


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