Technics

Der Technics SL-100C in der Kurzkritik

Beim Ama­zon Prime Day gab es kür­zlich den Tech­nics SL-100C für 649,- statt der üblichen 880,- € zu erwer­ben. Man kann von diesem hundsmis­er­ablen Drecksvere­in Ama­zon ja hal­ten, was man möchte, aber dieses unschlag­bare Ange­bot hat mein moralis­ches Gewis­sen zugun­sten meines kap­i­tal­is­tis­chen Erwerb­striebes verdrängt.

Ich war neugierig, ob das über­all gelobte Gerät hält, was es ver­spricht. Spoil­er: Für mich tut es das nicht. 

Ein kurz­er Ein­druck für alle, die nicht auf die üblichen Wer­bev­er­sprechen und Fake-Rezen­sio­nen im Inter­net rein­fall­en wollen (so wie ich es vielle­icht tat…): Die Optik des Gerätes ist soweit ganz in Ord­nung, der Dreher sieht nicht aus wie ein chi­ne­sis­ch­er Plas­tik­bomber aus dem Media Markt (auch noch so ein hundsmis­er­abler Drecksvere­in…). Einzig die Optik der Haube ist gewöh­nungs­bedürftig, die sieht wirk­lich nach Asien aus. Ein wenig dun­kler, vielle­icht mit etwas Tönung, wäre hier sich­er dem Auge zuträglicher. 

Zur Tech­nik: Der Plat­ten­teller hat einen Höhen­schlag, Video unten. Für mich das entschei­dende Auss­chlußkri­teri­um, den Play­er zurück­zusenden. Die automa­tis­che Anhebung des Ton­arms am Plat­te­nende dauert ca. 60 Sekun­den und find­et dann durch ruckar­tiges Hochreißen des Armes statt. Gewöh­nungs­bedürftig. Die Dämp­fung des Lifthebels ist eben­so gewöh­nungs­bedürftig, senkt den Arm aber bei genauem Hin­se­hen sich­er und san­ft auf die Platte.

Das mit­gelieferte Sys­tem VM95C von Audio Tech­ni­ca tut sicher­lich seine Dien­ste, ich habe zum Test allerd­ings mein VM95SH verwendet.

Im direk­ten Ver­gle­ich zu meinen bei­den 42 Jahre alten SL-Q3 kon­nte ich keine ekla­tante Verbesserung fest­stellen, vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass das Gerät 649,- € kosten sollte.

Ich würde also nicht zum Kauf raten.

Die Ton­armab­senkung
Der Teller hat einen Höhenschlag

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Technics SL-Q3 generalüberholt

Alte Plat­ten­spiel­er sind in meinen Augen erhal­tenswertes Kul­turgut. Ich habe mich seit Jahrzehn­ten auf den SL-Q3 von Tech­nics eingeschossen, da ich Fan von Direk­tantrieblern mit Vol­lau­tomatik bin. Puris­ten mögen da gepflegt die ergraut­en Häupter schüt­teln, aber ich mag ein­fach das Drück­en der Start-/Stop-Taste und wenn die Mechanik anfängt, sich zu bewegen.

Der Plat­ten­spiel­er wurde meines Wis­sen von ca. 1979 bis 1980 gebaut und ich habe drei gut erhal­tene Exem­plare in meinem Bestand. Falls es jeman­den inter­essiert: Auf den bei­den in ständi­gem Betrieb befind­lichen Drehern laufen ein Orig­i­nal Tech­nics EPC270C mit neuer Nadel und ein Audio Tech­ni­ca VM520 EB. Da ich haupt­säch­lich men­schen­ver­ach­t­ende Unter­grund­musik und Pop höre, sind die bei­den Sys­tem für mich völ­lig ausreichend.

Zwei der Dreher haben ein kleines mech­a­nis­ches Prob­lem: Beim Ein­stellen des Plat­ten­durchmessers auf beispiel­sweise 7 Zoll stellt sich der Regler nach dem Start des Ton­armes selb­st­tätig wieder in Rich­tung 12 Zoll zurück. Das wollte ich gerne behoben haben, bin aber mit meinen Ken­nt­nis­sen und Fer­tigkeit­en daran gescheit­ert. So hat­te ich mich entschlossen, das Prob­lem pro­fes­sionell lösen zu lassen und die Turntable Man­u­fak­tur in Mün­ster beauf­tragt. Im Zuge dessen habe ich gle­ich noch den LED-Umbau (in Orig­i­nal­rot) und eine Gen­er­alüber­hol­ung ver­an­lasst. Dabei wur­den neue Cinch-Kabel und eine neue Masse-Leitung ver­baut, alle Lager und Gelenke wur­den neu gefet­tet bzw. geölt und eine Kom­plet­treini­gung war auch inklusive.

Heute nun kam der Dreher nach knapp drei Monat­en zurück und ich bin abso­lut begeis­tert: die neuen roten LEDs sehen fan­tastisch aus, der Plat­ten­spiel­er ist ultra­sauber und läuft wie am ersten Tag. Die neuen Kabel machen einen sta­bilen und wer­ti­gen Ein­druck und der Klang ist unverän­dert fan­tastisch. Zufäl­liger­weise habe ich bei ebay-Kleinanzeigen noch eine nagel­neue Orig­i­nal­haube (im Orig­i­nal Pana­son­ic-Kar­ton von 1994! neu!! unbe­nutzt!!!) für kleines Geld erste­hen kön­nen, ich kon­nte mein Glück selb­st kaum fassen.

Wer also Zeit und 150,00 € übrig hat, dem sei die Turntable Man­u­fak­tur wärm­stens emp­fohlen. Einziger Kri­tikpunkt (für mich zu ver­schmerzen, ich hat­te ja Ersatz) ist die Bear­beitungszeit von knapp 3 Monat­en, das Endergeb­nis allerd­ings ist jeden einzel­nen Tag Wartezeit wert.

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