Umbruch

Leipzig im Herbst

Ein sehenswert­er Doku­men­tarfilm von Andreas Vogt aus dem Jahr 1990. Läßt sich lei­der nicht ein­bet­ten, hier geht’s zum Film.

Herb­st ’89, die Ereignisse auf den Straßen in Leipzig über­stürzen sich. Und doch sind nur wenige Doku­men­tarfilmer in diesen entschei­den­den Tagen mit der Kam­era dabei. „Leipzig im Herb­st“ war die erste und ist die wohl umfassend­ste Doku­men­ta­tion der Ereignisse. Im Film kom­men Demon­stran­ten, Polizis­ten, Wehrpflichtige, Pas­toren, Arbeit­er und Funk­tionäre zu Wort, es zeigen sich Erbit­terung, Angst und Hoff­nung, und jene gefährliche Zus­pitzung der Lage, als fast jed­er mit Gewalt rechnete.

Neben der rev­o­lu­tionären Masse auf den Straßen wer­den die ver­schiede­nen Men­schen sicht­bar — auf bei­den Seit­en. Rev­o­lu­tion in Deutsch­land zwis­chen Erbit­terung und Hoff­nung — aus­ge­tra­gen zwis­chen Dien­stschluss und Schlafenszeit. 


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Erxleben, April 1990

Erxleben im April 1990. Wer’s ken­nt, kommt aus dem Staunen nicht her­aus. Wer’s nicht ken­nt, kann sich kaum vorstellen, wie es dort heute aussieht. Ein­fach mal an der Abfahrt Born­st­edt von der A2 runter auf die B1 fahren und in Helm­st­edt-Ost wieder drauf. Dann kommt der Inter­essierte durch Erxleben…

Die Fotos habe ich von der Seite Euro­peana 1989 aus­geliehen. Die nach­fol­gen­den Infos über diese Seite stam­men von track­tate: „Auf der Plat­tform euro­peana 1989, ini­ti­iert von der Deutschen Kine­math­ek, dem Muse­um für Film und Fernse­hen, kön­nen Men­schen aus ganz Europa ihre Geschicht­en, Fotos und Doku­mente posten, die sie mit dem poli­tis­chen Umbruch 1989 in ganz Europa verbinden. So soll ein einzi­gar­tiges bebildertes kollek­tives Gedächt­nis entste­hen. Dass 1989 weniger ein Moment, son­dern vielmehr der Fix­punkt eines Prozess­es ist und als solch­er demzu­folge eine Vor- und eine Nachgeschichte hat, wird auf den Fotos, die User bis dato online gestellt haben, sehr schön deutlich…“

Tolle Bilder dabei, unter anderem auch vom Gren­züber­gang in Marien­born. Sollte man gese­hen haben!

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Carlo Tamborini macht die Haare schön

Car­lo Tam­bori­ni macht die Haare schön. Das tat er schon vor Hun­derten von Jahren und tut es bis heute. Auf MDR.de berichtet der Meis­ter der flinken Schere vom let­zten Haarschnitt für DDR-Mark:

Ungeachtet seines klangvollen Namens ist Car­lo Tam­bori­ni vor 20 Jahren kein Star-Coif­feur. Den­noch ste­hen die Men­schen im Som­mer 1990 Schlange vor dem Salon des Magde­burg­er Her­ren­friseurs in der Lübeck­er Straße. Es ist der 30. Juni, der let­zte Tag vor der Währung­sunion. Die Men­schen im Osten wis­sen: Am näch­sten Tag wer­den sie nicht nur die harte D‑Mark, son­dern auch härtere Preise haben. Mit einem Her­ren-Haarschnitt für 1,50 Ost-Mark ist es dann vor­bei. Zahlre­iche Ost­deutsche nutzen die let­zte Gele­gen­heit, ihren Kopf zum Schnäp­pchen-Preis in Fas­son brin­gen zu lassen. Allein vor dem Salon Tam­bori­ni in der Magde­burg­er Neustadt ste­hen an diesem Sonnabend Hun­derte Män­ner geduldig an. Der Friseurmeis­ter erin­nert sich: „Diese Leute woll­ten alle noch für DDR-Geld die Haare geschnit­ten haben, weil’s immer rumging: Wenn wir West­en wer­den, müssen wir mehr bezahlen. Deshalb sind sie alle vorher nochmal gekommen.“

Die ganze Geschichte gibt es hier.

© Foto: Car­lo Tam­bori­ni himself/MDR

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