Y’akoto – Mermaid Blues
Wunderschön. Y’akotos neues Album Mermaid Blues kommt am 31. März. <3
Y’akoto – Mermaid Blues Kommentare...
Wunderschön. Y’akotos neues Album Mermaid Blues kommt am 31. März. <3
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Je älter ich werde, desto souliger wird der Soundtrack meines Lebens. Interessierten seien die beiden Y’akoto-Alben Babyblues und Moody Blues empfohlen. Von letzterem stammt dieser Single-Hit.
Der singende klingende Adventskalender (7) Kommentare...
In diesem Jahr sogar mal pünktlich: Eine kleine Übersicht über meine persönlichen Lieblingsalben des Jahres 2014. Wie immer gilt auch in diesem Jahr: Das Album muß nicht zwangsläufig im letzten Jahr veröffentlicht worden sein; als Kriterium gilt ausschließlich die persönliche Entdeckung der entsprechenden Platte in 2014. Es kann also durchaus ein Live-Album von Walther von der Vogelweide aus dem Jahre 1695 sein… Die Nennung der Album erfolgt ohne Rang, Album des Jahres ist trotzdem ganz klar das letzte in dieser Liste. Ein paar zu rügende Tonträger finden sich am Ende des Artikels.
Against Me! — Transgender Dysphoria Blues /// Aus Tom Gabel ist Laura Jane Grace geworden und damit beschäftigt sich dieses Album hauptsächlich. Feine Platte, musikalisch wie textlich. Nach den eher rockigen Tönen der Vorgängeralben (alles was nach „New Wave“ kam), gibt’s hier wieder ordentlichen Punkrock mitten auf die Zwölf. Laura Jane Grace ist immer noch eine der besten Songschreiberinnen im Punk, das beweist die große Hitdichte dieser Platte. Ich hatte ein bißchen Probleme, das Album als Album einzuordnen, es wirkt über weite Strecken eher wie eine Sammlung von Singles. Was die Songs aber nicht schlechter macht. Beste Momente: Wenn in Black Me Out gespuckt, gegeifert und gewütet wird. So geht Weltschmerz in erwachsen.
Schrappmesser — Schlachtrufe Stimmungshits /// Punkrock in Deutschland ist vieles geworden. Vor allem langweilig. Die ewiggleichen Dackelblut- und Turbostaat-Klone schleudern ihre (post-)pubertären Weisheiten verklausuliert unters Volk. Es herrscht eine gewisse Art von konservativem Starrsinn: Alle sind für die gleichen guten Sachen und gegen die gleichen schlechten Dinge. Provokation findet kaum noch statt. Man ist sich einig, hat sich eingerichtet und beschäftigt sich ansonsten viel mit sich selbst und seinen Gedanken. Ich könnte jetzt x Bands nennen, aber ich will a) niemanden dissen, und weiß b) daß das hier eh kaum jemand lesen wird. Schrappmesser jedenfalls — um zum Album zurückzukommen — sind anders. Ganz anders. Schrappmesser bringen dem Punkrock den Humor zurück. Und was für welchen! Punkrock mit plattdeutschen Einsprengseln, jeder Menge Genre-Zitate und Songtiteln für die Ewigkeit: „Half Besuopen Is Wechschmäten Geld“, „Strophe, Refrain, Strophe, Refrain, Krümmer Absägen, Cuppinilenker, Refrain“. Und die B‑Seite erst: 20 Minuten lang Bauernhof-Geräusche. Da muß man erstmal drauf kommen. Ich hab mich lange nicht so sehr mit einer Platte vergnügt, wie mit diesem Album. Beste Momente: „Ich muß hier nur zwei Dinge halten: Ein Bier und Schnauze. Ich wachs mit meiner Aufgabe und meiner Plauze…“
Leslie Clio — Gladys /// Ein zugegebenermaßen weiter Sprung von Schrappmesser zu Leslie Clio. Da liegen ganze Kontinente dazwischen. Leslie Clio macht Pop. Souligen Pop. Von vielen wird sie als die deutsche Amy Winehouse bezeichnet. Dieser Vergleich hinkt allerdings meiner bescheidenen Meinung nach; spielte doch uns Amy (Der Herr sei ihrer Seele gnädig…) in ihrer ganz eigenen Liga. Frau Clio jedenfalls hat ein paar richtig starke Songs am Start. Die sind zwar radiokompatibel — Stichwort: I Couldn’t Care Less -, aber dennoch nicht aalglatt produziert. Pop mit Anspruch gewissermaßen. Oder einfach nur Pop. Ich muß mich ja nicht dafür rechtfertigen, daß ich ein Temporär-Popper bin, soweit kommt’s noch! Beste Momente: Die Hits sind gut auf der Platte verteilt: Told You So (A1), Sister Sun Brother Moon (A5), God No More (B3)
Die Fantastischen Vier — Rekord /// Wir bleiben beim Pop. Oder beim Hip Hop. Aber wohl doch eher beim Pop, denn bei echten Hip-Hop-Fans dürften die Fantas wohl lange unten durch bzw. zu sehr in Richtung Popmusik marschiert sein. Was mich an dieser Band immer wieder fasziniert, sind die stellenweise großartigen Texte. Auch Rekord hat in dieser Hinsicht wieder einiges zu bieten; kommt allerdings nicht ganz an Alben wie Fornika heran. Insgesamt allerdings „lebt“ das Album auf einem sehr hohem Niveau — es gibt nur wenige Ausfälle (Disco ist einer). Egal also, ob man das Kind nun Hip Hop-Horst oder Pop-Peter nennt — was bleibt, ist fantastisch produzierte Musik mit teilweise wirklich starken Texten. Auch erwähnenswert: Die Produktion und der Klang sind fantastisch, da waren Profis am Werk. Außerdem: Fanta 4‑Platten gibt’s immer zum fairen Kurs, in diesem Fall für 2LP + CD ganze 18,99 €. Das macht auch nicht jede Kapelle, die in der Pop-Bundesliga spielt… Beste Momente: Die gesamte A- und B‑Seite bieten anspruchsvolle Unterhaltung auf hohem Niveau. Und ganz hinten wird’s mit „Das Spiel ist aus, aus, aus!“ heiter bis dramatisch.
Y’akoto — Moody Blues /// Eine wirklich große Platte. Ich hatte Y’akotos Vorgänger Babyblues hier auch schon gebührend abgefeiert. Moody Blues steht dem Erstling in nichts nach. Die Platte wirkt ein bißchen runder und erwachsener, was mich zuerst irritiert hat. Nach 8 bis 38 Durchläufen aber, hab ich auch dieses zweite Album liebgewonnen. (Retro-)Soul, Blues und Pop auf internationalem Niveau von einer Frau mit einer unglaublichen Stimme. Moody Blues deckt vieles ab: Es gibt beschwingte Tanzflächenfüller wie Save You oder Perfect Timing, tiefgründige und berührende Balladen wie Mother And Son oder den schummerigen Blues Forget. Wenn die Frau auf diesem Niveau weitermacht, liegt ein erfolgreicher Weg vor ihr… Einziges Ärgernis: Es gibt keinen mp3-Code zum Album. Und die Deluxe-CD hat einige Songs und Mixes mehr. Ich war tatsächlich gezwungen, nochmal 10 € für die mp3-Version rauszuwerfen… was tut man nicht alles … Beste Momente: Der Bass in Save You. Alter, Du musst diesen Bass fühlen!!!!1ELF
Die Art — Success /// Was ist schwarz und kommt aus Leipzig? Der alte Herr Makarios! Haha, was für ein dummer Witz zum Einstieg. So unwitzig wie die neue Scheibe der Die Art. Ich hätt’s den alten Herren ja ehrlich gesagt gar nicht mehr zugetraut. Aber sie haben mich dann doch gekriegt. Ein überraschend poppig-waviges Album mit wenigen Ausflügen in den Rock. Insgesamt sehr ausgewogen, ausbalanciert und mit einigen Hits am Start. Ich hätte wirklich nicht gedacht, das nach den eher durchwachsenen Alben der letzten Jahre nochmal sowas interessantes dabei rauskommt. Feine Sache! Beste Momente: Love Shiner ist ein Knaller.
The Smith Street Band — Throw Me In The River /// Alter, was für eine emotionale Achterbahnfahrt. The Smith Street Band schmeißen dich in ihren rostigen Van, dann liest dir Wil Wagner seine Geschichten vor und als Soundtrack dazu bekommst du Punkrock auf die Ohren. Am Ende der Fahrt schmeißen sie dich unversehrt aus dem Auto und glaub mir, dann hast du einiges zu erzählen… Lange hat mich Musik nicht mehr so berührt, wie es dieses Album geschafft hat. Eigentlich müßte ich längst aus dem Alter raus sein, aber die Texte haben mich wirklich gepackt. Und die Musik erst: Diese jungspundigen Australier zaubern mit einer unglaublichen Lässigkeit Melodien aus dem Ärmel … da wird mir ganz warm ums Herz. Ich weiß nicht, ob es schwer war, dieses Album zu schreiben. Aber es klingt so, als wäre es ganz einfach gewesen. Und ist trotzdem so komplex. Ein Wunderwerk! Beste Momente: Der Opener, der Schlußakkord und all die Momente dazwischen.
Zu rügende Tonträger 2014:
Element Of Crime — Lieblingsfarben und Tiere (Das hatten wir alles schon mal in besser, Herr Regener!)
Hello Saferide — The Fox, The Hunter And Hello Saferide (Das hatten wir alles schon mal in beschwingter, Frau Norlin!)
Morrissey — World Peace Is None Of Your Business (Das kann unmöglich Ihr Ernst sein, Herr Morrissey?!)
Das soll’s auch schon gewesen sein. Für sachdienliche Hinweise sind wie immer Kommentare sehr gern gesehen! Auf ein musikalisch hochwertiges 2015!
Lieblingsplatten 2014 Kommentare...
Eine kleine Übersicht über meine persönlichen Lieblingsalben des Jahres 2012. Wie immer gilt auch in diesem Jahr: Das Album muß nicht zwangsläufig im letzten Jahr veröffentlicht worden sein; als Kriterium gilt ausschließlich die persönliche Entdeckung der entsprechenden Platte in 2012. Es kann sich also durchaus um ein Album aus dem Jahre 1695 handeln…
John K. Samson — Provincial /// John Kristjan Samson dürfte den meisten als Sänger der famosen Weakerthans bekannt sein. Neben der Tätigkeit in seiner Hauptband ist er seit Jahren auch solo aktiv. Mit Provincial hat er es dann auch tatsächlich zum ersten Soloalbum geschafft. Provincial ist sowas wie eine Rundreise durch seine kanadische Heimat. Wer die Weakerthans liebt, ist mit dieser Platte sehr gut beraten, denn die Ähnlichkeiten zum Sound der Hauptband sind unüberhörbar. Ein bisschen reduzierter eben, aber dennoch sehr schön, komplex und fantastisch arrangiert. Beste Momente: Das hymnenhafte Longitudinal Centre.
Fucked Up — David Comes To Life /// Fucked Up sind sowas wie die nerdigen Musterschüler des Punkrock. Während ihre Hardcore-Klassenkameraden sich damit begnügten, mit drei Akkorden, Phrasen und geballten Fäusten zu jonglieren, trainierten Fucked Up lieber Klampfe und Geist. Gefühlte 300 Singles auf obskuren Minilabels, die Vertonung der chinesischen Tierkreiszeichen in Überlänge und der brimborische Vorgänger „The Chemistry Of Common Life“ ließen nicht ansatzweise erahnen, wohin die Reise gehen würde. Fucked Up wagten alles. Und sie schafften alles. Eine 80-minütige Rockoper über einen englischen Fabrikarbeiter hätte ganz sicher niemand erwartet. „David Comes To Life“ ist allerfeinstes Kopfkino. „Hello my name is David, your name is Veronica, let’s be together, let’s fall in love.“ Beste Momente: Viele. Besonders die Ouvertüre und der anschließende Start mit Queen Of Hearts.
We Are Augustines — Rise Ye Sunken Ships /// Rise Ye Sunken Ships ist ein superbes Rock’n’Roll Album mit einer Riesenportion Herzblut und Leidenschaft. Durchzogen von einem ständigen Auf und Ab, hilflos und ermunternd, jedoch niemals weinerlich depressiv, schippert das Album der drei Herren durch die raue See amerikanischer Befindlichkeiten und erinnert mich damit an die ganz alten R.E.M. oder auch die Counting Crows. Beste Momente: Philadelphia (The City of Brotherly Love)
The Wedding Present — Valentina /// David Gedges Ausflüge mit Cinerama oder den jüngeren Wedding Present-Alben wie El Rey konnten mich nicht wirklich mitreißen. Doch jetzt ist der Zuckerpop wieder dem Rock gewichen, oder wird vielmehr perfekt von ihm ergänzt. Valentina ist ein durchwegs rundes Album, das textlich und musikalisch überzeugt und mit einer nahezu perfekten Produktion aufwartet. An die frische Ausdruckskraft von George Best oder Bizarro kommt es dennoch nicht heran. Aber es wären ja auch nicht The Wedding Present, wenn sich plötzlich alle einig wären. Beste Momente: He’s Tarzan and you’re Jane … don’t come crying to me!
Digger Barnes — Every Story True /// Staubige Landstraßen, verlassene Tankstellen, nächtliche Autofahrten, stetige Unruhe und das Verlangen zu Reisen: Das sind die vorherrschenden Themen von Digger Barnes aus Hamburg und er liefert auf seinem zweiten Album den perfekten Soundtrack dazu. Immer schön zurückgelehnt, nie hektisch agierend, fährt der Hamburger vor allem mit Gitarre, Banjo und Besenschlagzeug durch neun relaxte Americana-Songs, die ihre Stärke vor allem durch Reduziertheit und Abwesenheit von überfälligem Füllmaterial entwickeln. Beste Momente: Das Album wirkt wie aus einem Guß, Pure As Gold ist großes Kino.
Tiny Ghosts — Another Poison Wine /// Die Tiny Ghosts sind wahrscheinlich die mit größtem Unrecht unbekannteste Band des Landes. Muß wahrscheinlich an der fehlenden Werbung und dem fehlenden großen Label liegen. An den Songs jedenfalls liegt’s auf keinen Fall, denn die Lieder auf Another Poison Wine sind ganz große Kunst. Alternative- oder College Rock, irgendwo zwischen The Cure, alten R.E.M., den Lemonheads und Hüsker Dü. In einer gerechteren Welt würden die Tiny Ghosts in Dauerrotation auf radioeins laufen und die vorderen Plätze in allen Indie-Charts belegen. Wobei ich jetzt gar nicht genau weiß, ob mir das so recht wäre… 😉 Beste Momente: Auf Birdland wäre Peter Buck stolz.
Y’akoto — Babyblues /// Vorab sei gesagt, daß ich keinerlei fundamentierte Kenntnisse im Genre Soul besitze. Auch sind meine Tonträger in diesem Bereich arg begrenzt und doch schafft es ab und an jemand, sich in meiner Seelensammlung einzureihen.
Als Tochter eines Ghanaers und einer Deutschen wurde Jennifer Yaa Akoto Kieck von klein auf zur Kosmopolitin erzogen. Geboren in Hamburg, aufgewachsen in Ghana und mit Zwischenstopps in Kamerun, Togo und dem Tschad, ist die gute Frau mittlerweile wieder in Hamburg und Paris gelandet. Diese Weltläufigkeit hört man ihrem Debütalbum Babyblues allerdings nicht an, was ein Kompliment ist. Denn statt kosmopolitischer Beliebigkeit höre ich hier besten Oldschool-Soul im Newschool-Gewand. Die Songs sind durch die Bank weg zwar eingängig, allerdings trotzdem anspruchsvoll, komplex arrangiert und fantastisch produziert. Außerdem ist Frau Y’akoto mit einer göttlichen Stimme gesegnet. Beste Momente: Der Abgesang auf eine verflossene Liebe in Babyblues.
Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen — Postsexuell /// Über diese Band hab ich schon soviele Worte verloren, daß ich es kurz machen möchte: Wavepunkbeatwhatever mit hervorragenden Texten. Haarscharf auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Tut ein gutes Werk und kauft euch das Album! Beste Momente: Das unfaßbare Leb so, daß es alle wissen wollen und das nicht minder exzellente und schrecklich traurige Hallo, Leben, Aus.
Das soll’s auch schon gewesen sein. Für sachdienliche Hinweise sind wie immer Kommentare sehr gern gesehen!
Lieblingsplatten 2012 Kommentare...