Stockente.

Maulfaul und mür­risch und malade, so sind die Men­schen der Börde. Bekom­men die Zähne nicht auseinan­der, grüßen nicht fre­undlich und wer nicht von hier ist, wird feind­selig angeschaut. Diese betont unfre­undliche Art spiegelt sich gele­gentlich auch im Schriftwerk der Börde­ri­an­er wider. Vielle­icht liegt es aber auch nur am Geschlecht, denn laut gewis­sen empirischen Erhe­bun­gen neb­ulösen Ursprungs sind 98,34 Prozent aller Rassege­flügelzüch­terin­nen männlich. So ver­mut­lich auch der Schreiber dieses Inser­ats. Eine Züch­terIN hätte sich niemals so kurz gefaßt, son­dern vielle­icht noch kurz etwas zu den Ver­wand­schaftsver­hält­nis­sen der Stock­en­ten­bande oder den charak­ter­lichen Eigen­schaften der Stock­en­tenkinder mitzuteilen gehabt. Dem Züchter jedoch ist der­lei unnütze Infor­ma­tion vol­lkom­men Bock­wurscht. „Stock­ente. Tele­fon.“ Das muß reichen. Auch die Ver­wen­dung des Vogels muß im Unklaren bleiben: Soll die Ente gebrat­en das Wei­h­nachts­mahl bere­ich­ern oder dient das Flug­gerät zur fachgerecht­en An- und Aufzucht von Stock­en­ten­nach­wuchs? Wir wis­sen es nicht, und ich befürchte, daß es uns wohl noch Tage beschäfti­gen wird.

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