Wil Wagner wirkt gehetzt

An dieser Stelle seit län­ger­er Zeit mal wieder eine Musikempfehlung. Das neue Album der The Smith Street Band „More Scared Of You Than You Are Of Me“ ist am 7. April offiziell erschienen.

Ich hat­te nach „Throw Me In The Riv­er“, das auch schon wieder 2 1/2 Jahre zurück­liegt, die höch­sten Erwartun­gen und ich wurde nicht ent­täuscht. Das neue Album bietet erneut eine furiose Achter­bah­n­fahrt der Gefüh­le. Wil Wag­n­er wird von „sein­er“ Band durch das Album gehet­zt; man kön­nte es auch ander­srum sehen. Ich bin ein schlechter Musikkri­tik­er und mis­er­abel im Beschreiben von Musik. Deshalb kann ich nur fest­stellen, das ich von diesem Album eben­so geflasht bin, wie ich es vom Vorgänger war. Hoch-emo­tionaler Punkrock auf einem her­vor­ra­gen­den spiel­tech­nis­chen Niveau, berührend, mitreißend und auf­peitschend. Schön, daß es sowas heute über­haupt noch gibt.

Klein­er Wer­mut­stropfen: Ich kon­nte mich wieder nicht zurück­hal­ten und habe ins­ge­samt drei ver­schiedene Pres­sun­gen gekauft. Zum einen die deutsche Deluxe-Aus­gabe auf Uncle M Music (lim­i­tiert auf 100 Exem­plare, mit wun­der­schönem eingek­lebtem 16-seit­i­gen Book­let im Voll­for­mat), die auf 150 Exem­plare lim­i­tierte Pink Splat­ter UK-Ver­sion auf Spe­cial­ist Sub­ject Records und die aus­tralis­che Pres­sung auf Poi­son City Records (exk­lu­sive Farbe, 400 Exem­plare). Alle Plat­ten sehen toll aus und sind super aufgemacht, doch jet­zt kommt das große ABER: Sie klin­gen scheiße und sind min­der­w­er­tig gepresst. Es ist ja grund­sät­zlich ein Prob­lem, das die heutige Fer­ti­gungsqual­ität mit der Massen­pro­duk­tion der 70er und 80er Jahre längst nicht mehr mithal­ten kann; aber was in diesem Fall abgeliefert wurde, ist wirk­lich besorgnis­er­re­gend: Alle Pres­sung sind „off-cen­tre“ (also nicht exakt mit­tig gelocht), die Plat­ten haben einen mehr oder weniger starken Höhen­schlag und all­ge­mein herrscht ein hohes Niveau an Rauschen und Nebengeräuschen. Das hab ich so krass noch nicht erlebt und sollte für die Zukun­ft keine Schule machen. Ich bin kein audio­philer Voodooonkel, aber was in diesem Falle an Qual­ität abgeliefert wurde, ist wirk­lich unterirdisch. Und sehr schade. 🙁

Nichts­destotrotz: Ein großar­tiges Album, das berührt wie nur wenig heutzu­tage. Toll, daß Punkrock im Jahr 2017 noch so begeis­tern kann.

Ein sehr schönes und inter­es­santes Track-By-Track-Inter­view gibt’s bei Uproxx..


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