August 2017

eBay-Bewertung

Für abzugebende eBay-Bew­er­tun­gen ver­wende ich in let­zter Zeit auss­chließlich die Autover­voll­ständi­gungs­funk­tion meines smarten Tele­fons. Dabei kom­men dann so her­rliche Bew­er­tun­gen wie „Pri­ma und alles Gute der gesamten Region!“ zus­tande. Ich weiß, dass das albern ist, aber ich kön­nte mich wegschmeißen … bruhaha.


Die Fantastischen Vier live in Magdeburg

Am let­zten Fre­itag spiel­ten Pep­pone auf der Khep­era-Bühne beim Alt­stadt­fest in Haldensleben. Da war ich aber lei­der (wieder mal!) nicht, son­dern stattdessen auf dem Magde­burg­er Dom­platz, um mir Die Fan­tastis­chen Vier mal live anzuse­hen. Die Karte dafür hat­ten wir schon ewig; sie wur­den von jeman­dem organ­isiert, der an dieser Stelle unge­nan­nt bleiben möchte.

Um 19.45 Uhr brach ich mit meinem Pfer­de­fuhrw­erk in Rich­tung Magde­burg auf, um gle­ich anschließend fest­stellen zu müssen, dass ich 1.) meinen iPod vergessen und 2.) ein bißchen spät dran war. Außer­dem kündigt sich bei meinem Pfer­de­fuhrw­erk ein Getriebe- und/oder Kup­plungss­chaden an; was die Fahrt zu ein­er Mis­chung aus men­taler Zit­ter­par­tie und Ach,leckmichhalt machte. Den­noch oder trotz­dem kam ich rel­a­tiv pünk­tlich beim unge­nan­nt bleiben wol­len­den Her­rn an, um ihn vom „Tag der offe­nen Tür“ seines Arbeit­ge­bers abzuholen.

Gemein­sam begaben wir uns auf den beschw­er­lichen Weg in Rich­tung Magde­burg­er Innen­stadt. Kostenpflichti­gen Park­platz gefun­den und ab durch die Leit­er­straße in Rich­tung Dom­platz. Was mir wieder mal auffiel: Magde­burg hat sich verän­dert. Die Leit­er­straße hat­te ich noch als öffentlich ödnis­be­wehrtes Ödland in Erin­nerung, dieses Bild hat sich gewan­delt: Ange­fan­gen mit ein­er schick­en Sushi-Bar („The best restau­rant in town.“), über diverse weit­ere vollbe­set­zte Lokalitäten bis durch zum Hun­dert­wasser­haus – über­all das gle­iche Bild: Gesel­lige Magde­burg­er Ure­in­wohn­er und ihre zuge­zo­ge­nen Fre­unde bevölk­ern Plätze, Stüh­le und gas­tronomis­che Inseln. Was ein­er­seits mein alterss­chwach­es Herz erfreute, ist Magde­burg in mein­er Gedanken­welt doch noch immer der düstere und gewalt­tätige Moloch aus den 90er Jahren gewe­sen. Ander­er­seits merk­te ich mal wieder, wie sehr ich aus dieser vergnü­gungssüchti­gen Hap­py-Hap­py-Welt der Selb­stop­ti­mier­er raus bin. Egal, jedem Tierchen sein Plaisierchen und jedem altersstar­ren Sack sein Klischee.

Ein­laß bei den Fan­tas. Es gibt die Band in drei Geschmack­srich­tun­gen: Fan­ta Man­go, Fan­ta Orange und Fan­ta Man­darine. Wir hat­ten uns für let­ztere entsch­ieden und am Man­dari­nen-Ein­lass war auch am wenig­stens los. Zunächst ero­tis­che Abtas­tung zwecks Bombenkon­trolle. Keine Bombe dabei. Dann zum Merch, die Preise inspizieren. 50 € für einen Hood­ie, 30 € für ein T‑Shirt. Ich hätte eh keins gekauft, aber bei diesen Preisen hab ich dann extra kein kein keins gekauft.

Punkt 21.00 Uhr ging’s los. Bombige Licht­show, super hochau­flösende Vide­owände – es war fast ein wenig so, als würde man – auch auf­grund des großen Abstands zur Bühne – eine DVD schauen. Live-Schlagzeuger, DJ, Per­cus­sion­ist, Gitar­rist. Viele Hits, ein eher reserviertes Pub­likum, guter Sound. Die Fan­tas haben einige großar­tige Texte am Start und es war eine Wonne, diese mal live zu hören. Auch, wenn mich die Dar­bi­etung emo­tion­al eher kalt ließ, was wohl auch am großen Rah­men lag. Ich bin ja mehr für ranzige Keller­shows zu haben, bei denen sich Sänger Hans Wurst von der Kapelle XYZ für 7 € Ein­tritt bedin­gungs- und hem­mungs­los ver­aus­gabt. Deshalb gehe ich beim näch­sten Mal auch wieder zu meinen ital­ienis­chen Fre­un­den von Pep­pone, um ein­gangs eröffneten Kreis zu schließen.

MfG
Ihr kniekranker MC Bördebube

P.S. Der neue Song „Endzeit­stim­mung“ vom kom­menden Album war die einzige Über­raschung, klang aber vielversprechend.

P.S.S. Das einzige, das mir an dem Abend total auf die Ket­ten ging, war die fortwährende Erwäh­nung von Magde­burg … „Magde­burg, seid ihr gut drauf?“, „Magde­burg, ihr rockt!“, „Magde­burg … Rock­de­burg!“, „Magde­burg, denkt dran, mor­gen Eier zu kaufen!“. Anstrengend.

Bengt bangt

Bengt bangte und ich war nicht da. Als ich gestern zur wöchentlichen Grabpflege antrat, sah mich Bengt Tribukait eben­so streng wie angestrengt vom Fried­hof­saushangschaukas­ten an. „Kommt der Bengt raus spie­len?“ hab ich die Mut­ter gefragt. Wo der Bengt denn bleibt, da hat die Mut­ter gesagt: „Im Leben kriegt man nichts geschenkt, Bengt ist im Keller und bangt.“



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