Jag talar inte svenska – ich spreche kein Schwedisch. Bin aber trotzdem seit langem Fan des Schaffens von Annika Norlin, die mit ihren Bands Hello Saferide und Säkert! seit Jahren die schwedische Indie-Pop-Szene unsicher macht. Gerade ist mit Djäggdjur ein fantastisches neues Album von Säkert! erschienen. Dummerweise verstehe ich von den Texten so gut wie nichts, was mich aber nicht von der Einschätzung „Fantastisches Pop-Album, wie es so nur aus Skandinavien kommen kann“ abhält. Die gute alte nordische Harmonielehre – irgendwie haben die Herr- und Damschaften da oben im Norden den Pop mit der Muttermilch aufgesogen. Wer den vermeintlichen simplen und eingängigen Pop von ABBA mal in seine perfekt arrangierten Einzelteile zerlegt hat, weiß wovon ich rede.
Hiermit also wieder mal eine wärmste Hörempfehlung für Säkert!s neuestes Werk. Auch die alten Alben – es gibt eins in englischer Sprache – und alle Hello Saferide-Sachen (durchweg englisch) sind mehr als empfehlenswert.
Die Schweden waren schon immer die coolsten Typen Europas. Die mit der schönsten Landschaft, den hübschesten Frauen, der besten Popmusik und dem entspanntesten Gemüt. Jetzt sind sie noch toller:
Einfach mal einen Schweden anrufen. Mal in Stockholm durchklingeln. Ich hab’s mittlerweile dreißigmal probiert, hatte viele nette Schwedinnen und Schweden dran; nur leider die Annika Norlin noch nicht. Ich versuche es weiter. Seit ein paar Tagen nämlich macht das Land Werbung für sich, indem man mit einer Person, die in Schweden lebt, telefonieren kann. Per Zufallsprinzip wird man verbunden, das Thema: völlig egal. Wetter, Politik, Feminismus, Meinungsfreiheit, Fischen – was auch immer man ansprechen möchte, kann man mit dieser Person diskutieren.
Ruft doch auch ihr mal einen Schweden an. Es lohnt sich: +46 771⁄793 336.
Flogsta ist ein Stadtteil vom schwedischen Uppsala. Die meisten der Einwohner sind Studenten, die an der Universität Uppsala studieren. Jeden Abend um 22.00 Uhr ist der „Flogsta Schrei“ zu hören, wenn die Bewohner gemeinsam aus Fenstern, von Balkonen und Dächern schreien.
Wie die Tradition begann, ist umstritten. Einige Einheimische sagen, das Schreien diente einfach zum Streßabbau während der Prüfungszeiten; andere sagen, es begann in Erinnerung an einen Studenten, der in den 1970er Jahren Selbstmord beging.
Seit dem 11. Februar ist die Millennium-Trilogie des schwedischen Autoren Stieg Larsson auf DVD und Bluray in Deutschland erhältlich. Zum Inhalt der Bücher bzw. Filme hatte ich mich schon an anderer Stelle lobhudelnd ausgelassen. Die Verwertungskette dürfte nun mit Kinofilm, Einzel-DVD, DVD-Box und der jetzigen, hoffentlich finalen Version abgeschlossen sein.
Was die Neuerscheinung dennoch so interessant macht, ist die Laufzeit. Alle drei Filme laufen jeweils ca. 175 Minuten und somit insgesamt 99 Minuten länger als die Kinofassung. Das liegt daran, daß der Director’s Cut nichts anderes als die ursprünglich vom schwedischen Fernsehen produzierte Version der Trilogie ist. Alle Unterschiede zwischen Original-TV- und Kinofassung werden auf schnittberichte.com sehr gut und im Detail erläutert.
Da die Amerikaner offenbar unfähig oder unwillens sind, sich untertitelte oder synchronisierte Filme anzusehen, dreht David Fincher gerade unter dem Titel The Girl with the Dragon Tattoo ein Remake von Verblendung, dem ersten Teil der Trilogie. Die Rolle des Mikael Blomquist übernimmt Daniel Craig, als Lisbeth Salander ist Rooney Mara zu sehen. Erste Promofotos verheißen nichts Gutes, eine post-feministische Ikone wie Lisbeth Salander hat besseres verdient als abgeschmackte Altherrenfantasien.
So bleibt die Hoffnung auf ein langes und verregnetes Wochenende, an dem ich mir alle drei Millennium-Filme am Stück ansehen werde.
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