… dann bleibe ich zu Haus. Ich binde eine Schürze um und feg die Stube aus. Das Essen kochen kann ich nicht, dazu bin ich zu klein. Doch Staub hab ich schon oft gewischt, wie wird sich Mutti freu’n! Ich habe auch ein Puppenkind, das ist so lieb und fein. Für dieses kann ich ganz allein die richt’ge Mutti sein.
Da ich wie oben erwähnt leider nicht kochen kann (ich bin nur 1,30 m groß und komme somit nicht an unseren Braunkohleherd!), hilft mir meine große Schwester, die Grete. Zusammen kochen wir dann und wenn Mutti von ihrer Tätigkeit als Eisenbiegerin aus dem Stahlwerk kommt, gibt es lecker Sülze:
Hmjammjammjamm, was für ein Festschmaus. Abwaschen muß Mutti aber alleine, laut Kinderschutzbund dürfen Grete und ich höchstens 30 Minuten am Tag arbeiten.
…hm, die Frau hat da irgendsowas subtil drohendes in ihrem Blick-
hätte auch gut als Anhang an den Horrorfilm gepasst-
da fragt man sich schon, was da alles so in der Sülze drin ist.…;-)
…grmpf- bei mir gibts heute Eichhörnchensülze !
Oh das Muttilied..wie lang habe ich es nicht mehr gesungen..im Kindergarten war das der Dauerhit. Vielen Dank fürs Wiedererwecken!
Haaachhh… da kommen tief verschüttete, aber noch immer (& immer wieder) heiß geliebte Gedanken- & Erinnerungsfetzen hoch… & setzen sich zu einem ganzen Puzzle in Form einer ausgeleierten grauen Magnetbandkassette, zusammen… Diese muss noch irgendwo ganz hinten in meinem Schrank vor sich hinschlummern… bestückt mit meinem, mit aufgekratzt wackeligem Stimmchen vorgetragenen, Debüt als 3- jährige „Wenn Mutti früh zur Arbeit geht“- Sängerin… geträllert extra für den Westbesuch, der mich dafür mit ner ‚Kinderüberraschung‘ (DIE zog schließlich immer!) belohnte… haaachhh ja… aber das sagte ich ja schon…