Authentizität ist wichtig dieser Tage. Deshalb geht man auch in gastronomischen Kreisen dazu über, Restaurants nach der Ausrichtung ihrer Speisekarte oder generell der Herkunft der Küche zu benennen. Hier das schöne Beispiel von Klausos Störtebekeros, dem Helden vieler griechischen Sagen und Gott des Zaziki.
Eine Dose Hühnerkremsuppe der Firma Keunecke. Nur mal so und weil mir die Typo nebst stilechtem Krem mit K so gut gefällt. Sieht aus wie Nachkriegseintopf.
Soljanka – der Kaviar des einfachen Mannes. Für eine zünftige Soljanka braucht man Wurstenden, Letscho, Gewürzgurken, Tomatenmark und eine Handvoll Geheimzutaten. Ich hatte gestern das große Glück, bei der Herstellung einer Soljanka anwesend sein zu dürfen. Sie schmeckte famos, sah hervorragend aus und lag angenehm im Magen. Wer sich für die Geschichte der Soljanka interessiert, dem sei dieses Video empfohlen. Außerdem bleibt für unsere westdeutschen Freunde zu vermerken, dass es sich bei der Soljanka nicht um einen Volkstanz handelt; sondern um die beste Suppe der Welt. Vielleicht abgesehen von der Käsesuppe, die kann der Soljanka gerade so das Suppenwasser reichen. Eine funfactige Fakenews zum Ende: Die Soljanka wurde nach dem DDR-Dissidenten Walter Janka benannt, dessen Vater stets beim Anblick seines Sohnes, gebeugt über einen Teller voll Soljanka, rief: „SOLL JANKA WIRKLICH DIESE SUPPE ESSEN???“. Haha.
Neuigkeiten vom „eat&STYLE – Food Festival“ 2018 – der Messe für alle Jünger der Haute Cuisine. Die langkeimige Superkartoffel „Knolli“ war der unbestrittene Star der Ausstellung. Sie überzeugte das Fachpublikum durch einen runden Geschmack, ihr hervorragendes Pfannenrutschverhalten und einwandfreien UKW-Empfang mittels integrierter Keimantenne. Eine lobende Erwähnung der Jury erhielt das Mischbrot „KING OF THE EMPIRE“, das zur Ausstellung gleich in mehreren Portionen antrat und sich später sogar einfrieren ließ. Verrückte Welt!
Aus unserer Reihe ‚Andere Länder — andere Suppen‘ — Hobbykoch S. Smorebrod empfiehlt:
Rhinozeros mit Rosenkohl
Zutaten für 400 bis 500 Portionen:
1 zartes Rhinozeros am Stück
5 Schubkarren Rosenkohl
1 Swimmingpool
896 kg Liebstöckl (Vorderindien)
1 Düsentriebwerk
1 Lorbeerblatt
2 Sack Salz
Erschießen Sie das Tier mit einer handelsüblichen Schrotflinte. Als nächstes heizen Sie das Düsentriebwerk auf ca. 860° C. Leihen Sie sich einen Kran und werfen Sie das Rhinozeros in den mittels Düsentriebwerk erhitzten Swimmingpool. Aber vorsichtig, das Wasser könnte leicht überschwappen, Verbrennungsgefahr! Lassen Sie das Rhinozeros ca. 2 Tage vor sich hin köcheln. Jetzt rühren Sie den Liebstöckl vorsichtig mit einem Schneeschieber unter. Anschließend schütten Sie Schubkarre für Schubkarre den Rosenkohl nach. Zum Abschluß werfen Sie das Lorbeerblatt auf das Rhinozeros und lassen das Salz vorsichtig Sack für Sack in die Flüssigkeit rieseln. Garnieren Sie die fertige Mahlzeit mit etwas Myrrhe, Minze oder Salbei. Der Kenner reicht zum Rhinozeros einen Leberwurstauflauf mit Einlage und einen doppelten Schnaps.
Der Gastronom Rolf Anschütz betrieb in Suhl den „Waffenschmied“, das einzige japanische Restaurant der DDR. Die Wände waren mit Stoffbahnen dekoriert, die Stühle auf Japan-Maß zurechtgesägt. Die Kimonos stammten aus dem Theaterfundus. Statt Klößen und Gulasch wurden Glasnudeln und seltener Fisch serviert. Die Exotik und Einzigartigkeit machten den „Waffenschmied“ zu einer begehrten kulinarischen Adresse in der DDR. Nach monate- bis jahrelanger Voranmeldung (und wahrscheinlich auch entsprechender „Kontakte“) konnte man nach einer Körperwäsche nackt in ein gemeinsames Sitzbad tauchten und bei 39 Grad Wassertemperatur einen Sake zu sich nehmen, um im Anschluss daran – nun mit Kimono bekleidet – zum exotischen Sushi zu schreiten.
Die Idee zum Japan-Restaurant entstand in einer Bierlaune. Anschütz grub aus einem Buch ein japanisches Rezept aus und kredenzt Mitte der 1960er Jahre sein erstes japanisches Gastmahl. Musste er anfänglich auf heimische Zutaten zurückgreifen, durfte er später sogar seine Lebensmittel aus dem Westen beziehen. Die DDR-Führung duldete den „Waffenschmied“ als devisenbringendes Aushängeschild. 1979 wurde dem Wirt sogar eine Reise nach Japan bewilligt.
Rolf Anschütz’s Geschichte wird augenblick unter dem Titel Sushi in Suhl verfilmt und soll im nächsten Jahr in die Kinos kommen.
Weiterführende Infos und einige interessante Bilder gibt es auf der Seite von Lothar Anschütz, dem Bruder des inzwischen verstorbenen Wirtes Rolf. Auch empfehlenswert ist dieser Artikel von hallo thüringen.
Mein Name ist Gunnar Roß und ich bin ein alleinstehender Schuhmachermeister. Als solcher bin ich zwar um schlaue Sprüche nie verlegen, dennoch mangelt es mir in bestimmten Bereichen des Lebens an Erfahrungswerten. So koche ich z. B. viel und gerne, meistens ganze Portionen. Sonntags gibt es im Hause Roß immer Phrasenbraten. Den bekomme ich von den örtlichen ABC-Schützen, welche morgens mit ihren Winchester-Büchsen auf Phrasenjagd in die Wälder ziehen, frei Haus geliefert. Zweimal in der Woche esse ich Fisch, meistens Makrele oder Silberfisch. Auf der Jagd nach guten Rezepten und hilfreichen Haushaltstipps muß ich als alleinstehender Kapellmeister immer häufiger auf das internationale Datennetz zurückgreifen. So fand ich vor kurzem diesen Filmbeitrag der Seite frag-mutti.de:
Ich habe die Zubereitung von Lachsfisch im Geschirrreinigungsautomaten selbst schon ausprobiert, es funktioniert tadellos. Meine Frage zielt auch nicht auf die Zubereitung ab. Ich habe ein anderes Problem: Jede Frau, der ich von der Zubereitung vom ehrenwerten Gevatter Lachs im Geschirrreinigungsapparat berichte, verzieht entweder angewidert das Gesicht oder schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Manch eine lief auch schon schreiend davon und das einzig was ich noch von ihr vernahm war ein geschrieenes „Herr Roß, wie können Sie nur?! Das ist ja widerlich!“. Männer, denen ich von der ungewöhnlichen Zubereitungsart berichte, nicken meist nur anerkennend und loben meinen Pragmatismus.
Wie also sieht es bei Ihnen aus? Können Sie, dürfen Sie, wollen Sie, würden Sie Quatsch mit der Spülmaschine veranstalten und vielleicht auch mal ein zartes Fischlein darin dünsten?
Ich zähle auf Ihre Mitarbeit, dafür hat der liebe Herrgott die Kommentarfunktion ja immerhin erfunden.
Deutschland, Deutschland, Deutschland. Du kleines wirres Dorf am Bodensee. Weit sind deine Wälder, gelb sind deine Felder, vierspurig deine Autobahnen. Das schönste an dir ist die deutsche Sprache. Es gibt so viele tolle deutsche Worte! In dieser Folge:
Die Rohwurstfibel. Eine Fibel ist ein Nachschlagewerk und wer einmal nachschlagen möchte, was Ronny Rotwurscht und Lothar Leberkäse in ihrer Freizeit so anstellen, der greife beherzt zur Rohwurstfibel. In der nächsten Folge dann die Bratwurschtbibel, der Aufschnittatlas (mit Dauerwurschtdomino zum Ausklappen) und das Mortadellamelodram. Mahlzeit.
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