Kürzlich ist dieses sensationelle Videomaterial auf YouTube aufgetaucht. Die Firma live im Jahr 1990. Nach dem Zusammenbruch der DDR wurde Die Firma 1990 zusammen mit weiteren DDR-Künstlern vom französischen Präsidenten Mitterrand in den Élysée-Palast eingeladen. Wenig später wurde bekannt, dass Frank „Trötsch“ Tröger und Tatjana Besson Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit waren. Ich bin mir nicht sicher, ob das Video tatsächlich vom Pariser Konzert stammt, ist eigentlich auch Wurscht, denn qualitativ bessere Liveaufnahmen habe ich von der Band noch nie gesehen. Ein wahres Zeitdokument!
Undhier gibt es ein hörenswertes Interview mit Tatjana und Trötsch, geführt von Lutz Schramm. Das Interview statt aus dem Jahr 1991. Unbedingt auch die Kommentare unter dem Interview lesen…
Heißa, welch ein Freudentag! Meine Belegexemplare vom Major Label sind heute eingetroffen. Für die Neuauflagen von Dackelbluts „Schützen & Fördern / Fluten & Tauchen / Japan“ und Oma Hans‘ „Peggy & Abmeldung“ sowie „Bremen Zürich Karlsruhe / Trapperfieber“ habe ich die Cover teilweise re-digitalisiert, jeweils ein Booklet gestaltet und fehlende Label ergänzt.
Die Platten sind ab sofort im Schallplattenfachhandel oder direkt beim Major Label erhältlich.
You say MERCHANDISE. It’s me saying Souvenirs, Souvenirs!
Das Jahr 2020 kann in vielerei Hinsicht als Scheißhaufen der Geschichte bezeichnet und von mir aus gerne heute noch im Mülleimer der schwierigen Jahre entsorgt werden. Meine Mutter spricht immer „Schaltjahre sind schwierig, Junge.“ und sie hat recht behalten. Neben einigen persönlichen Turbulenzen hat sich auch die Fertigstellung des neuen PEPPONE-Albums „Beste Aussichten“ aufgrund von Corinna und anderen Widrigkeiten stark verzögert.
Gestern jedoch konnte nun endlich die Schallplattenveröffentlichungsfeier (some call it Record Release Party) veranstaltet werden. Geladen wurde ins schöne X‑Sense-Tal nach Gutenswegen, aufgrund der Hygieneverordnungen nicht als öffentliche Party, sondern nur auf persönliche Einladung. Dazu wurde ein Hygienekonzept erstellt und diverse Dinge organisiert und beachtet, so dass das fröhliche Treiben gesetzeskonform stattfinden konnte.
Durch den Abend führte die bekannte rheinische Frohnatur Hans Hawaii. Hawaii gilt als der Heiner Müller von Mallorca — ein großer Philosoph — weise, streitbar und liebenswürdig. Eines seiner Werke trug er auch selbst vor, seine Abhandlung zur Latrinischen Lehrkunde gehört mittlerweile zu den Klassikern der Lokuslyrik.
Livemusik gab es zunächst von KISTE, Dr. Dexter und Hi Tereska. Mit letztgenannten verbindet PEPPONE eine langjährige (1997!) Freundschaft, und so ließen sich die Herren nicht lumpen, und gaben ein Set ihrer größten Hits der letzten 23 Jahre zum besten. Inklusive Raacke mit Jens am Micro und Tuba am Schlagzeug.
Anschließend die Gastgeber des Abends: PEPPONE. Das Set war ein Querschnitt aller drei Alben, wobei die neuen Songs der erst wenige Minuten vor dem Auftritt eingetroffenen Platte harmonisch ins Gesamtkonzept passten. Ich kenne die neue Platte schon in- und auswendig, weshalb mein Urteil vollkommen voreingenommen und total subjektiv ist: Kauft euch dieses Album, denn es ist sehr sehr sehr gut.
Zum Abschluß gab es noch ein paar Zugaben, gefolgt vom großartigen letzten Song samt Mehrgenerationenchor: Am Ende jedes Tages schlafen alle irgendwann ein. Am Ende jedes Tages lassen wir uns nicht allein. Ein ebenso würdiger Album- wie Konzertabschluß, der mich wirklich und wahrhaft b e r ü h r t hat. Ich liebe euch, Jungs.
Zum Abschluß spielten die legendären Die Strafe einen gewohnt formidablen Gig. Die Band eröffnete mit Schwarzzone, Insidern vielleicht auch von PEPPONE bekannt. 😉 Ansonsten gab es Hits, Hits und Hits am laufenden Band. Die Strafe sind nicht nur in dieser Hinsicht eine sichere Bank, sondern auch ausgesucht dufte Typen.
Der eingangs erwähnte Hans Hawaii übrigens, weist ein paar interessante Ähnlichkeiten mit Kai Strafe auf; aber das kann natürlich auch meinem Alkoholkonsum geschuldet gewesen sein… Ich will hier keine neue Verschwörungstheorie begründen, werde der Sache aber nachhaltig auf den Grund gehen.
Fazit: Toller Abend, tolle Leute, tolle neue Platte. Von den 99 nummerierten in klarem Vinyl sind allein gestern abend 30 verkauft worden, ich würde mich also ranhalten oder mit der regulären schwarzen Version Vorlieb nehmen… Die Nummerierung ist übrigens von mir selbst vorgenommen, danke Rob, danke Jens! Ich weiß, dass ihr mich wenigstens temporär für einen bekloppten Nerd haltet … aber hey, das bin ich auch! 😀
Es wurden Fotos gemacht:
Hier noch mehr Fotos von Imme, herzlichen Dank dafür!
Die neue Scheibe der Die Art hab ich mir nur auf Verdacht und alter Verbundenheit* gekauft. Irgendwo war die Rede davon, die Band würde an Funeral Entertainment anknüpfen. Da es sich dabei um mein Lieblingsalbum der späten Die Art handelt, war ich neugierig geworden. Skeptisch blieb ich trotzdem, ging mir doch die Zweit- und Drittverwendung der eigenen Songs durch die Band schon länger auf die Ketten. Die x‑te Veröffentlichung von alten Hits und das Neueinspielen aka Selbstcovern fand ich auch sehr überflüssig. Success liegt nun auf dem Plattenteller und dreht sich seit Tagen eifrig. Die Platte hat mich sehr positiv überrascht. Es ist ein tolles Album geworden, sogar eines der wenigen, wo die B‑Seite die A‑Seite um Längen schlägt. Es sind einige kleine Perlen mit an Bord, so zum Beispiel der Love Shiner. Wer sich beeilt, bekommt beim Major Label noch eine der auf 99 Exemplare limitierten und handnummerierten Platten ab…
*Kassette Dry am 9. Februar 1990 von der Band nach dem Konzert in der Magdeburger Hyparschale gekauft. 35 Mark der DDR. 😉