Träume in Technicolor

Der Tag, an dem ich beim Isolieren des Behörden-Dachbodens auf meine Urahnen stieß

Heizkosten, Heizkosten. Über­all Heizkosten. Heizkosten ohne Ende. Eine gigan­tis­che Ansamm­lung von Heizkosten, die vor der Behör­den­tür ste­hen, unfre­undlich anklopfen und im Chor rufen „Bezahl uns! Bezahl uns!! Bezahl uns!!!“ Diese ver­dammten Heizkosten!

Mein Dachgeschoß war bish­er im Hochsom­mer ein Sam­mel­beck­en für schwül­warme Luft, der Hitzereko­rd im Schlafz­im­mer lag bei 32° Cel­sius. Im Win­ter hinge­gen eine Fröstelei und klamme Kälte, die mich die let­zten Jahre grund­sät­zlich nur noch im Lamm­fell­man­tel schlafen ließ. Gut, ich übertreibe wieder mächtig gewaltig ein wenig, aber eines stand jeden­falls zweifels­frei fest: Abhil­fe mußte her. Eine gute Idee schien mir die Isolierung des Behör­den-Dachbo­dens zu sein. Und das möglichst noch vor dem Win­ter. Nach langer Laberei, noch län­ger­er Rech­nerei und Über­win­dung der eige­nen Antrieb­slosigkeit ging’s dann auch tasäch­lich los:

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Die X‑Akten — Teil 3

Während draußen der Sturm der Gerechtigkeit tobt, der Regen wie wild an die Behör­den­fen­ster pras­selt, und die tief­schwarze Nacht einzig durch das elek­trisch-eksta­tis­che Zuck­en der am Him­mel bers­ten­den Blitze erhellt wird, sitzen die Behör­den­mi­tar­beit­er beim Kaf­feekränzchen und hal­ten Maulaf­fen feil. Bei ein­er Tasse gülde­nen Glücks und einem Stück Apfel­torte dazu läßt es sich eben aushalten.

Wir haben sie, Fre­unde. Wir! haben! sie!

Die X‑Akten Teil 3 sind eingetrof­fen. Direkt aus dem Geheimarchiv der Börde­be­hörde, von Mot­ten zer­fressen und vom Zahn der Zeit zer­nagt, aber immer­hin: Wir haben sie. Drama­tis­che Doku­mente dreis­ter Dus­seligkeit, fotografis­che Belege des kom­pro­mit­tieren­den Wahnsinns, einzi­gar­tige Zeitzeu­gen zwiespältiger Zer­würfnisse! Ver­dammt nochmal!

Lassen Sie sich also diesen kleinen aber feinen und ins­ge­heimen Ein­blick in den inner­sten Zirkel unser­er Schaf­fensstätte nicht ent­ge­gen, wer­den Sie Teil des Ganzen, Eingewei­hter unter Ahnungslosen, Wis­sender unter den Begieri­gen; ab heute gehören Sie dazu.

Alle Fotos sind durch Ein­fachk­lick vergrößerbar!


Ein Tisch. Ein Tisch? Nein, viel mehr als ein Tisch. Das Denk- und Kom­pe­tenzzen­trum der Behörde. Hier entste­hen Tag für Tag aufs Neue die unglaublich­sten Geschicht­en, Berichte und die wildesten Lügen. Hier schla­gen die Synapsen Salto! Reduk­tion auf das Wesentliche, das ist das Stich­wort: Eine Pritsche für den geschun­de­nen Rück­en, einen Tisch samt hüb­sch­er Decke und Stuhl für die Aus-den-Fin­ger-Saugerei und ein Waschbeck­en, um ab und an das müde Antlitz mit etwas Wass­er in eine Frischekur zu schick­en. Was braucht ein Autor mehr, um glück­lich zu sein?

… richtig ger­at­en, er braucht Feed­back. Und Band­bre­ite. Zur Ermit­tlung der Band­bre­ite und der Leser­re­ich­weite wer­den in der Behörde nur die allerneuesten Meth­o­d­en benutzt. Das Foto zeigt Mitar­beit­er Hannes R. bei der Berech­nung der Band­bre­ite für den ver­gan­genen Juli. Er nutzt dabei auss­chließlich seinen Kopf, eine Tafel und etwas Krei­de. Alle­samt Mit­tel, die sich schon seit den alten Ägyptern bewährt haben. Wer braucht Computer?

… nie­mand braucht Com­put­er. Wir haben sie trotz­dem. Und zwar in großer Anzahl. Neben dem Röhren­mod­ell BB-TX303, hier ger­ade in der Gen­er­alüber­hol­ung durch Mon­teur Klaus-Jür­gen K., ste­hen uns die mod­ern­sten und leis­tungs­fähig­sten Mikro­prozes­soren zur Ver­fü­gung. Wir sind für die Zukun­ft gerüstet und gewapp­net, mit Entschlossen­heit in den Herzen und Grütze im Kopf beschre­it­en wir ziel­stre­big und völ­lig frei von Zweifeln unseren Weg…

… und mit uns beschre­it­en diesen Weg noch viele viele Men­schen mehr. Durch regelmäßige Schu­lun­gen und Weit­er­bil­dun­gen, wer­den die Mitar­beit­er der Behörde stets und ständig auf den neuesten Stand in punc­to Blog­gerei gebracht. Unsere Schreib- und Rhetorikkurse unter dem Mot­to „Mind­bowl­ing für Fort­geschrit­tene“ erfahren einen regen Zulauf. Wir sind bere­its auf Monate im voraus aus­ge­bucht, was uns auf die Idee brachte, bei allen Kursen grund­sät­zlich min­destens ein Fen­ster zu öff­nen, damit das johlende Pub­likum außer­halb des Raumes eben­so die Möglichkeit hat, ein wenig zu lauschen und — vor allem — zu lernen…

Das sich die Wis­sensver­mit­tlung nicht auss­chließlich auf den the­o­retis­chen und inner-köp­fis­chen Bere­ich erstreckt, beweist vorste­hen­des Foto. Eben­so wie ein ver­ständlich­er Schreib­stil und for­mi­da­ble Inhalte, ist prak­tis­ches Wis­sen gefragt. Hier einige zukün­ftige Behör­den­mi­tar­beit­er bei der Pro­duk­tion von Miniatur-Atom­kraftwerken für den im starken Wach­s­tum befind­lichen chi­ne­sis­chen Markt.

Die Anstren­gun­gen des alltäglichen Behör­den­lebens erfordern natür­lich ihren Trib­ut. Und einen Aus­gle­ich. Let­zer­er find­et seinen Aus­druck in einem großen Ange­bot an Spiel, Spaß und Erhol­ung. Hier einige Nach­wuch­skräfte bei der Aus­führung von „Stadt, Land, Fluß“. Ein Ange­bot, das jeden Abend aufs neue, für gute Laune und aus­ge­lassene Heit­erkeit sorgt.

Trifft der gemeine Pas­sant einen unser­er Behör­den­mi­tar­beit­er in ein­er Innen­stadt sein­er Wahl, so herrscht er ihn gele­gentlich an: „Ihr seid doch diese Com­put­er­hei­nis, Leute die den ganzen Tag vor der Kiste hock­en und keine Ahnung vom echt­en Leben haben!?“. Nein, sind wir nicht. Wir sind auch diejeni­gen, die behende und beherzt zu Schubkarre, Schippe und Besen greifen, um die alte Tante Eiche vor der Börde­be­hörde von Laub, Unrat und wegge­wor­fe­nen Schoko­riegel-Ver­pack­un­gen zu befreien. Der erste Ein­druck täuscht so oft!

Hier ein Foto das beweist: In der Börde­be­hörde gibt sich die Promi­nenz die Klinke in die Hand. Steven Patrick Mor­ris­sey erk­lärt Behör­den­mi­tar­beit­er Hans-Wern­er Z. sein Konzept der fleis­chlosen Ernährung durch mas­siv­en Ein­satz der Agrarpökolometrie.

Schach matt! Wer den ganzen Tag soviel denken muß, erholt sich gern mal bei ein­er Par­tie Schach für Schach-Ahnungslose! Ich jeden­falls habe vom Schach über­haupt keine Ahnung, eben­sowenig wie vom Spie­len der Klar­inette, und deshalb möge dieses Foto bitte für sich selb­st sprechen. 

Soweit der dritte Ein­blick in die dunkel­sten Geheimnisse der Börde­be­hörde. Behaupten Sie for­t­an nie mehr, Sie hät­ten von nichts gewußt!

Teil 1 der X‑Akten liegt für die Nachzü­gler hier bere­it.
Teil 2 haben wir hier ver­steckt.


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