Doku

Schräge Zeit

Allen Arbeit­slosen, Urlaubern, Spätschichtlern oder Totalver­weiger­ern sei am morgi­gen Mittwoch, dem 11. Mai, ab 10:45 Uhr das Ein­schal­ten von zdfkul­tur empfohlen:

Schräge Zeit
Doku­men­ta­tion (D, 2004)


Ost-Berlin, Anfang der 1980er Jahre: Eine Gruppe junger Leute, die den Glauben an den „real existieren­den Sozial­is­mus“ ver­loren hat, lehnt sich gegen die Unzulänglichkeit­en des DDR-Sys­tems auf. Ein­er von ihnen, der 1963 in Güstrow geborene und in Ost-Berlin aufgewach­sene Jan, opponiert als Punk in der berüchtigten Band „Der demokratis­che Kon­sum“. In dieser Zeit gerät er ins Blick­feld der Stasi. Ein wildes Leben begin­nt. Er und seine Fre­unde leben, als wäre jed­er Tag der let­zte, und es gelingt ihnen, sich Freiräume zu schaf­fen, die man im All­t­ag der Deutschen Demokratis­chen Repub­lik nicht für möglich gehal­ten hätte. Den­noch ist allen bald klar, dass sie diese Repub­lik ver­lassen müssen. Um der DDR zu ent­fliehen, heiratet Jan 1987 eine Islän­derin. Im West­en angekom­men, ändert er sein Leben radikal. Der Fall der Mauer ver­set­zt ihn in Euphorie. Er kauft Häuser im Osten, eröffnet einen Mini-Super­markt und macht Geschäfte mit rus­sis­chen Sol­dat­en. Plöt­zlich hat er alles, was er sich gewün­scht hat: viel Geld und eine Fam­i­lie. 1991 wird Jan die Diag­nose „man­isch-depres­siv“ gestellt, und er ver­bringt einige Monate in der geschlosse­nen Psy­chi­a­trie. Zehn Jahre später hat er ein kleines Schiff gekauft, auf dem er als Selb­st­ther­a­pie die Som­mer auf den Gewässern von Berlin verbringt.

Im Mit­telpunkt des Doku­men­tarfilms „Schräge Zeit“ ste­ht eine außergewöhn­liche deutsch-deutsche Biografie, die eng mit der tur­bu­len­ten Geschichte Berlins der let­zten 20 Jahre ver­bun­den ist. Anhand von Inter­views, Fotos und Archiv­ma­te­r­i­al erzählt der isländis­che Autor Óla­fur Sveins­son, der seit vie­len Jahren in Berlin lebt und arbeit­et, Jans Lebens­geschichte. (Quelle)

Rezen­sion auf taz.de

Vie­len Dank an TH für den fre­undlichen Hinweis!


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Am Tag als die D‑Mark kam

Vor ziem­lich genau 20 Jahren erre­ichte die dama­lige D‑Mark die dama­lige DDR. Unter­wegs auf den Spuren west­deutsch­er (Markt-) Erober­er in der DDR im Jahr 1990 zeigt sich der Sender Phoenix in dieser Doku­men­ta­tion: Banken und Ver­sicherun­gen, Fleis­chket­ten und Lebens­mit­tel­grossis­ten, Kaf­fee- und Zigaret­ten-Konz­erne eben­so wie Rheumadeck­en­verkäufer sind am Start, um den neuen unver­hofften Markt von poten­ziellen 17 Mil­lio­nen Kon­sumenten unter sich aufzuteilen. Mit glitzern­den Ver­pack­un­gen, ver­führerischen Lockange­boten und kleinen Geschenken ver­suchen west­liche Unternehmer, sich durch schnelle Verträge Mark­tan­teile langfristig zu sich­ern. Angesichts dieser Maß­nah­men sol­i­darisch zu sein und auch nach heimis­ch­er (DDR)-Ware Auss­chau zu hal­ten, ist für die staunend und abwartend daste­hen­den DDR-Bürg­er nicht leicht.

Prädikat: Beson­ders sehenswert. Die Doku läßt sich lei­der nicht ein­bet­ten, deshalb nach­fol­gend die Links zu allen fünf Teilen. Ansehen!

Teil 1 | 2 | 3 | 4 | 5 auf Youtube

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Schabowskis Zettel

Gestern abend lief in der ARD die Doku­men­ta­tion Sch­abowskis Zettel. Das Doku­dra­ma von Marc Brasse und Flo­ri­an Huber ver­fol­gt mehrere Pro­tag­o­nis­ten über die entschei­den­den Stun­den des 9. Novem­ber 1989. Es sind: Ger­hard Lauter, der Mann, der den Zettel schrieb. Gün­ter Sch­abows­ki, der Mann, der einen Fehler machte. Har­ald Jäger, der Mann, der die Gren­ze öffnete. Fam­i­lie Brat­fisch aus dem Osten, die zu den ersten gehörten, die über die Gren­ze gin­gen. Benedikt Sedlmey­er aus West­ber­lin, der das Bran­den­burg­er Tor „von hin­ten“, also aus dem Osten kom­mend, eroberte. Tom Brokow, der für NBC live vom Bran­den­burg­er Tor die Nachricht in die Welt trug. Rot­er Faden des Films ist stets Sch­abowskis Zettel.

Ein Stück deutsch­er Zeit­geschichte, hochspan­nend und drama­tisch umge­set­zt. Für alle Zus­päterkom­mer gibt’s die Doku kosten­los in voller Länge in der ARD-Mediathek.

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24h Berlin

Zusam­men­fas­sung für Eilige: „24h Berlin“ läuft mor­gen ab 6.00 Uhr bis Son­ntagfrüh 6.00 Uhr zeit­gle­ich auf arte und dem rbb. Das Fernseh-Exper­i­ment porträtiert den Tagesablauf promi­nen­ter und nicht-promi­nen­ter Berlin­er. Das ganze qua­si in Echtzeit, 24 Stun­den lang. Das scheint mir ein inter­es­santes Exper­i­ment zu sein und deshalb werde ich bes­timmt mal rein­schauen. Weit­er­führende Infos gibt’s hier oder in der nun folgenden

bb_berlinLang­fas­sung: ARTE und der Rund­funk Berlin-Bran­den­burg (rbb) präsen­tieren am 5. Sep­tem­ber 2009 ein Fernseh­pro­gramm der beson­deren Art: Die Doku­men­ta­tion „24h Berlin — Ein Tag im Leben.“ Von Sam­stag Mor­gen 6.00 Uhr bis Son­ntag früh 6.00 Uhr läuft auf bei­den Sendern 24 Stun­den lang non­stop das filmis­che Porträt der Metro­pole Berlin. 12 Monate sorgfältiges Recher­chieren gin­gen diesem einzi­gar­ti­gen Pro­jekt voraus. 80 Drehteams wur­den zusam­mengestellt, namhafte Regis­seure wie Rosa von Praun­heim, Romuald Kar­makar, Volk­er Koepp und Andres Veiel, aber auch tal­en­tierte New­com­er wie Han­na Doose, Sebas­t­ian Hei­dinger und Ana Feli­cia Scutel­nicu kon­nten für die Mitar­beit gewon­nen werden.

Auf den Tag genau ein Jahr vor der Ausstrahlung, am 5. Sep­tem­ber 2008, waren sie für 24 Stun­den in Berlin unter­wegs, um Men­schen, Kul­turen, Stad­tan­sicht­en, Milieus zu fil­men. Mit der Kam­era begleit­eten sie Promi­nente wie Berlins Regieren­den Bürg­er­meis­ter Klaus Wow­ere­it, BILD-Chefredak­teur Kai Diek­mann und den Diri­gen­ten Daniel Baren­boim, aber auch viele unbekan­nte Bewohner­in­nen und Bewohn­er der Stadt: eine Rent­ner­in aus Schöneberg, eine arbeit­slose Frau aus Weißensee, einen franzö­sis­chen Kor­re­spon­den­ten in Mitte, einen Obdachlosen, eine Dich­terin, einen Müll­w­erk­er, eine Schülerin…

Gedreht wurde bei der Arbeit und zu Hause, im Kan­zler­amt und im Knast, an der Cur­ry­wurst­bude und in der Staat­sop­er. Neben den pro­fes­sionellen Film­leuten beteiligten sich auch Berliner­in­nen und Berlin­er sowie Berlin-Besuch­er an dem Pro­jekt: An den 12 Talk­points, die am Drehtag an ver­schiede­nen Stellen der Stadt aufgestellt waren, kon­nten sie beschreiben, was sie an der Stadt Berlin fasziniert, wie sie leben, was sie bewegt. Die Inter­net­seite www.24hberlin.tv, die das Pro­jekt begleit­et, bot die Möglichkeit, selb­st gedrehte Berlin-Filme hoch zu laden. Das Mate­r­i­al floss in die Doku­men­ta­tion mit ein.

Die Idee zu diesem 2,8 Mil­lio­nen Euro teuren Pro­jekt hat­ten Regis­seur Volk­er Heise und Pro­duzent Thomas Kufus von zero one film. Mit den öffentlich-rechtlichen Koop­er­a­tionspart­nern Rund­funk Berlin-Bran­den­burg (rbb) und ARTE set­zten sie ihre Idee um. rbb-Inten­dan­tin Dag­mar Reim: „24 Stun­den lang wer­den wir die Nor­mal­ität dieser Stadt erleben. Wer die Nor­mal­ität Berlins zeigen will, muss ver­rückt sein! Son­st geht es gar nicht. Und ich bin froh darüber, dass so viele Ver­rück­te dieses Pro­jekt unter­stützen. Der rbb wirft sein reg­uläres Pro­gramm für einen ganzen Tag über den Haufen, um Platz zu machen für 24h Berlin.“ ARTE-Präsi­dent Got­tfried Lan­gen­stein: „Einen ganzen Tag in der Gegen­wart dieser Stadt mit­ten in Europa festzuhal­ten, einzu­tauchen in die Lebenswirk­lichkeit der Men­schen vor Ort und das Ergeb­nis 24 Stun­den ohne Unter­brechung nach Europa und weit über dessen Gren­zen hin­aus zu senden, ist daher für ARTE als deutsch-franzö­sis­chem Kul­tursender eine ganz beson­dere Her­aus­forderung.“ Pro­duzent Thomas Kufus: „Mit inno­v­a­tiv­en For­mat­en und neuen For­men ver­sucht zero one film immer wieder die Gren­zen des Fernse­hens auszuweit­en und Neu­land zu betreten. Eine völ­lig neue Erfahrung bei 24h Berlin war die hohe Arbeit­steilung. (Aus der offiziellen Pressemit­teilung)

Weit­er­führende Infos gibt’s auf der Web­site des Projektes.

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