In der weißen Hölle vom Bördetal

Der ital­ienis­che B‑Film-Gott Lui­gi Wet­toni-Capri­oli hat am Woch­enende seinen neuen Film „In der weißen Hölle vom Börde­tal“ vorgestellt. In Wet­toni-Capri­o­lis neuem Mach­w­erk geht es um die Ein­schränkung der Bewe­gungs­frei­heit durch den Ein­fluß des Wet­ters. Wie gewohnt stellt der Alt­meis­ter des gehobe­nen Quarks dabei erneut ein paar bemerkenswerte The­sen auf. Hier ein paar Szenenfotos:

Der Film ist mit dem kanadis­chen Charak­ter­darsteller Bob­by Liz­zard und der wie gewohnt beza­ubern­den deutschen Mimin Friederike Rost hochkarätig beset­zt. Die Kri­tik jedoch ist ges­pal­ten, während vor allem ges­tandene Kri­tik­er die Ähn­lichkeit­en zu seinem Werk „Schnee­lagerungska­paz­ität­sprob­leme vom let­zten Jahr monieren, ist das junge Pub­likum durch­weg begeistert.

Für eine Auf­führung des neuen Werkes „In der weißen Hölle vom Börde­tal“ in Ihrer Nähe schauen Sie bitte aus dem Fenster.

6 Kommentare zu „In der weißen Hölle vom Bördetal“

  1. jule wäscht sich nie

    wie sub­til und nur ahnend die Schnee­haube auf dem Auto­dach die latente Risikobere­itschaft und das spätere Grauen vermittelt..ach was sag ich-andeutet. Da muss der geneigte Zuschauer einen ganz feinen Sinn haben und dass Wet­toni-Capri­oli dies von seinen Fans ver­langt und ein­fordert ist ein Grund mehr sich dieses Meis­ter­w­erk anzuschauen!

  2. Ihr Lieben,
    auch ich erin­nere mich noch an Wet­toni-Capri­oli und ins­beson­dere an sein Früh­w­erk, als wäre er erst gestern gewe­sen bzw. es erst gestern ent­standen! Als ich im Win­ter 1947 aus rus­sis­ch­er Kriegs­ge­fan­gen­schaft in meine Heimat zurück­kehrte, sprach ein jed­er von Wet­toni-Capri­oli. Sein Filmde­büt Die Geschichte vom wankelmüti­gen Wind im Wan­del der Gezeit­en war ger­ade auf DVD veröf­fentlicht wur­den und ich hat­te die Ehre, der Urauf­führung bei­wohnen zu dür­fen. Es muß in Berlin, Paris oder Los Ange­les gewe­sen sein — meine Erin­nerung ble­icht zunehmend aus, so wie eine Boden­fliese nach der Behand­lung mit Cilit Bäng Anti-Schim­mel. Das ganze Kino war vom Esprit und der maßlosen Igno­ranz des Alt­meis­ters fasziniert. Bis heute hat mich kein Film mehr so berüht, wie es der Wankelmütige Wind in jenen Tagen tat. Diese Bilder, diese Strin­genz, diese sub­ur­ba­nen Zwis­chen­töne! Diese Bril­lanz der Monot­o­nie, dieses geck­en­hafte Geifern des güti­gen Gock­els — ach, ich kön­nte stun­den­lang schwär­men. Allein, die aufzuhän­gende Wäsche hin­dert mich!

  3. jule wäscht sich nie

    Wenn ich mich recht entsinne hat der im Jahre 1978 auch den Endzeit­film „Die weiße Apoka­lypse von Thürin­gen“ gedreht. Lei­der kam der auf­grund von poli­tis­ch­er Zen­sur nie raus. Ach ja der Capri­oli. Ein Teufelskerl.

  4. ja, Gun­nar Rossen‚s  beitrag erin­nert mich dann auch an den schreck­lichen win­ter von 1495/96 und dass damals schon Wet­toni-Capri­oli erste ver­suche mit sein­er cam­era obscu­ra zur doku­men­ta­tion des win­ter­lichen grauens unter­nom­men hat­te. es scheint mir fast wie gestern, wie er sein­erzeit ver­suchte, mit den mit­teln der zeit eine holz-DVD zu schnitzen, um sein allererstes werk, das natür­licher­weise heute nie­mand mehr ken­nt, unter die kle­be­lap­pen seines stu­dioan­gren­zen­den mit­te­lal­ter­mark­tes zu brin­gen. 16 heller 10 war dann wohl doch ein zu unver­schämter preis, zumal das handgeschriebene book­let auf birken­rinde nicht wirk­lich deko­ra­tiv in die aus ziegen­häuten gegerbte DVD-hülle eingepasst wer­den kon­nte. aber das nur neben­bei! will eigentlich sagen, dass unserem Wet­toni-Capri­oli noch frühere werke als bish­er bekan­nt zuge­ord­net wer­den kön­nen: 1495 – „Keine Gewalt, weil arschkalt“; dann eine sehr bemerkenswerte zeit­genös­sis­che doku­men­ta­tion des win­ters vor dem vor­früh­ling des bürg­er­lichen auf­bruchs in eine neue zeit von 1848 – „Rev­o­lu­tion ist Scheiße, ich geh‘ heizen“ und natür­lich das lei­der nur sehr weni­gen zugängliche werk wet­terge­waltiger epik im minus­bere­ich men­schlich­er empfind­un­gen, das meis­ter­haft die kristalline struk­tur sub­jek­tiv­er frost­befind­lichkeit­en im kon­text des bour­geoisen tem­per­aturter­rors unter dem ein­fluss ther­mo­sta­tis­ch­er steuerung­stech­nik im wohlfühlbere­ich verdeut­licht und 1946 knapp ein jahr vor „Die Geschichte vom wankelmüti­gen Wind im Wan­del der Gezeit­en“ auf venyl mit bilderk­lärung erschienen ist: „Hei­land Vail­lant“! diese scheibe ist meines eracht­ens mehr als exem­plar­isch für das wirken Wet­toni-Capri­o­lis und erst hier erschliesst sich auch das spätere werk in gänze! an den verehrten Gun­nar Roß zum schluss: auch ich kam im win­ter 1947 aus der kriegs­ge­fan­gen­schaft in meine heimat zurück, allerd­ings nicht aus rus­sis­ch­er son­dern aus ehe­lich­er.  eigentlich hät­ten wir uns unter­wegs mal tre­f­fen kön­nen, wenn sie mich denn angerufen hät­ten! aber nach so vie­len jahren lassen wir es so, wie es nun mal war, denn früher bringt später auch nix mehr … 

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